Rettungskarte fürs Auto rettet Leben

Airbags und stabile Karosserien machen Autos sicherer. Das Gute daran: die Zahl der Verkehrstoten hat sich in 20 Jahren halbiert. Das Gefährliche daran: die Rettungszeit verlängert sich. Mit einer Rettungskarte an Bord kann die Bergung aus einem Unfallauto schneller erfolgen.

Nach einem schweren Verkehrsunfall sind die Fahrzeuge oft so stark demoliert, dass man nicht mehr erkennen kann, was es für ein Auto war. Doch Hersteller, Modell und Baujahr sind wichtig, damit die Rettungskräfte gezielt helfen können.

Retter brauchen Infos über die Technik im Auto

An der Gurtstrebe ist die Karosserie extra verstärkt. Doch bis wohin? Wo kann die Feuerwehr die Schere ansetzen? Ist dort zu viel Material verbaut, kommt die Hydraulikschere nicht durch. Hier wäre es wichtig zu wissen, an welchem Punkt das Schneidewerkzeug angesetzt werden kann.

Auch Airbags sind ein großes Problem für die Retter. Nicht die luftgefüllten Säcke, sondern die Gaspatronen, die in modernen Autos überall versteckt sein können. Für die Seiten- und Kopf-Airbags verbergen sich die Patronen irgendwo in der Karosserie. Entscheidend für die Helfer ist aber, wo genau. Denn nur dann können sie schneiden und spreizen. Dem Risiko eine Patrone zu treffen und diese zum Explodieren zu bringen, will man weder dem eingeklemmten Verletzen noch sich selbst aussetzen.

Die Feuerwehr empfiehlt die Rettungskarte

„Wenn wir nicht wissen, wo sich die Gaspatronen befinden, dann muss einer von uns Stück für Stück die Verkleidung im Auto abfummeln, bis wir die Position kennen. Das kostet enorm viel Zeit. Die Rettungskarte ist für uns die wichtigste und schnellste Informationsmöglichkeit im Notfall. Jeder, wirklich jeder sollte sie hinter der Sonnenblende auf der Fahrerseite stecken haben“, so Michael Penzlin von der Berufsfeuerwehr Köln.

Die ADAC Rettungskarten gibt es für fast alle Autohersteller. Sie sind in den ADAC-Geschäftsstellen erhältlich oder können vom Internet – in Farbe! – ausgedruckt werden.

Auch im Dienstwagen gehört die Rettungskarte hinter die Sonnenblende

Wer im Unternehmen für den Arbeitsschutz verantwortlich ist, sollte daran denken, die Dienstfahrzeuge mit Rettungskarten hinter den Sonnenblenden auszustatten. Das Thema eignet sich beispielsweise für einen Tag zur Verkehrssicherheit im Betrieb. Als besonderer Aktion bietet sich an, dass jeder Mitarbeiter die zu seinem Privatfahrzeug passende Rettungskarte in der Verwaltung des Unternehmens in Farbe ausdrucken lassen kann.

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