Intelligente PSA: Sicherheitstechnologien

Technische Neuerungen und innovative Materialien können auch beim Arbeitsschutz eine wichtige Rolle spielen. Doch bietet intelligente persönliche Schutzausrüstung (PSA) schon jetzt ein höheres Maß an Sicherheit?

Auf dem Markt gibt es bereits einige gute intelligente Lösungen für PSA. Doch wie bei fast allen neuen Technologien ist auch hier die Weiterentwicklung rasant, während Normen und Zertifizierungen oft noch fehlen. Damit die technologischen Neuerungen jedoch kein Risiko sondern mehr Sicherheit und Komfort für Arbeitnehmer darstellen, müssen Standards und Gesetze angepasst oder neu formuliert werden.

Für klassische PSA gibt es Normen und Standards

Reichen an einem Arbeitsplatz technische und organisatorische Maßnahmen nicht aus, damit eine Person ihre Arbeit ohne oder mit einem geringeren Verletzungsrisiko ausüben kann, ist die Verwendung von PSA unerlässlich. Das können Ohrstöpsel oder Sicherheitsschuhe, aber auch technische Geräte sein. Wichtig ist in jedem Fall, dass die PSA zuverlässig funktioniert und ein hohes Schutzniveau bietet. Das ist bei klassischer PSA durch Normen und Standards gewährleistet.

So unterscheiden sich klassische und intelligente PSA

Klassische Knieschützer sind unflexibel und behindern bei normalen Bewegungen. Sind die Knieschützer jedoch aus intelligentem stoßdämpfendem Material, sind sie einerseits weich und flexibel und schränken bei normalen Bewegungen kaum ein. Im Falle eines Stoßes ändert sich jedoch die Eigenschaft des intelligenten Materials und die stoßdämpfende Wirkung schützt dann vor Verletzungen.

Der Nutzer entscheidet wie viel Technologie er akzeptiert

Technisch mag vieles möglich sein. Wichtig ist es aber immer wieder zu bedenken, dass eine intelligente Funktion nicht nur nützlich ist, sondern dass sie vom Anwender auch akzeptiert wird. Denn gute PSA, ist PSA, die genutzt wird. Außerdem gilt auch für intelligente PSA, dass es keine Garantie für einen 100%igen Schutz gibt.

Wie soll man Qualität ohne Normen beurteilen?

Neben der Forschung, Entwicklung und Anwendungserfahrungen im Bereich intelligenter PSA braucht es auch entsprechende Änderungen in der Gesetzgebung. Doch anders als z. B. bei herkömmlichen Sicherheitsschuhen liegen für intelligente PSA oft noch nicht einmal Normen vor. Bei der Beurteilung der Qualität muss der Käufer sich deshalb auf sein eigenes Urteilsvermögen verlassen oder sich selbst beim Händler oder Hersteller zu Leistung und Fähigkeiten des Produkts informieren.

Anforderungen und Prüfverfahren müssen noch erstellt werden

Eine wichtige Rolle kommt den Normungsgruppen zu. Sie müssen Anforderungen und Prüfverfahren formulieren. Doch dieser Prozess ist bei neuen, wenig bekannten Technologien zeitaufwändig, wie es im wissenschaftlichen Beitrag zum Thema Intelligente PSA – Intelligenter Schutz für die Zukunft der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) heißt. Auf europäischer Ebene werden aktuell z. B. Begriffe und Definitionen für intelligente PSA und ein erster Vorschlag für eine Richtlinie über intelligente Bekleidung zum Schutz vor Hitze und Flammen diskutiert.

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