Gefährdungsbeurteilung beim Schweißen

Rund 260.000 Arbeitnehmer haben in Deutschland beruflich mit Schweißen zu tun. Die optische Strahlenbelastung wurde jetzt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) neu bewertet. Das hat Auswirkung auf die Gefährdungsbeurteilung.

Wissenschaftler der BAuA haben die optische Strahlenbelastung beim Schweißen neu erfasst und bewertet, da die Datenbasis in die Jahre gekommen war und dem technischen Fortschritt nicht mehr Stand hielt.

Dabei wurden auch neue emissionsintensive Verfahren untersucht. Im nun vorliegenden Bericht " Optische Strahlenbelastung beim Schweißen - Erfassung und Bewertung" sind sowohl die Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen als auch ein Modell zur Berechnung der optischen Strahlenbelastung veröffentlicht.

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Hohe Emissionen bedeuten hohes Gefährdungspotential für Schweißer und andere Beschäftigte

Bereits beim Lichtbogenschweißen, einer gängigen Technik, übersteigt die optische Strahlung fast immer die Grenzwerte, die vom Arbeitsschutz vorgeschrieben sind. Aber auch bei anderen Schweißtechniken können die intensive ultraviolette sowie die sichtbare optische Strahlung sehr groß sein.

Das bedeutet ein hohes Gefährdungspotential für Schweißer, aber auch für andere Beschäftigte. Deshalb ist es notwendig, die Sicherheit und Gesundheit der Betroffenen mit geeigneten Maßnahmen zu schützen.

Gefährdung beim Schweißen - aus den Messergebnissen wurde ein Emissionsmodell entwickelt

Untersucht wurde die ganze Bandbreite an Schweißtechniken wie z. B.:

  • Widerstands- und
  • Lichtbogenschweißen,
  • Plasmaschweißen,
  • Schweißen mit Laserstrahl sowie
  • Kaltschweißverfahren.

Aus den Messergebnissen der optischen Strahlenbelastung haben die Wissenschaftler dann ein Emissionsmodell entwickelt.

Mit dem neuen Modell lässt sich die optische Strahlenbelastung durch Schweißen berechnen

Mit dem Emissionsmodell lässt sich rein rechnerisch, also ohne vorherige Messung, die optische Strahlenbelastung durch Schweißen an einem Arbeitsplatz beurteilen. Diese Methode vereinfacht die Gefährdungsbeurteilung.

Grundlage für die Berechnung sind vor allem Schweißstromstärke, Schweißspannung sowie der Werkstoff. Das Emissionsmodell ist so angelegt, dass es in der betrieblichen Praxis angewendet werden kann.

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