Bau: Schutz vor Corona und Arbeitssicherheit gehören zusammen

Bauwirtschaft und baunahe Dienstleister arbeiten während der Corona-Pandemie ohne Unterbrechung weiter. Zu Beginn der Pandemie gab es jedoch beim Gesundheitsschutz viele neue Regeln zu beachten. Vor allem Hygienekonzepte und deren Umsetzung waren eine große Herausforderung.

In der ersten Zeit der Corona-Pandemie mussten sich die Unternehmen intensiv mit den neuen Vorgaben rund um den Infektionsschutz vertraut machen und deren Umsetzung organisieren. Für die Beschäftigten änderten sich die Corona-Schutzmaßnahmen - wie in anderen Branchen auch - immer wieder. In dieser außergewöhnlichen Zeit geriet der Arbeitsschutz das eine oder andere Mal ins Hintertreffen. Mit Folgen: 2020 ereigneten sich deutlich mehr tödliche Unfälle als im Jahr davor. 97 Beschäftigte starben bei Arbeitsunfällen auf der Baustelle. Das entspricht einer Zunahme von 39 %. Besonders hoch war die Zahl der tödlichen Unfälle durch Abstürze.

Abstürze sind die häufigste Ursache für tödliche Arbeitsunfälle am Bau

Im Jahr 2021 sind Corona und der Infektionsschutz noch immer ein Thema. Dabei dürfen andere Sicherheitsvorkehrungen allerdings nicht vernachlässigt werden. Gerade bei Arbeitsplätzen in der Höhe ist Vorsicht und Umsicht geboten, denn Abstürze sind noch immer die häufigste Ursache für tödliche Arbeitsunfälle am Bau. Bernhard Arenz, Leiter der Hauptabteilung Prävention der BG BAU sagt deshalb: „Der Schutz vor Corona und Arbeitssicherheit müssen Hand in Hand gehen."

So ist sicheres Arbeiten unter Corona-Bedingungen möglich

Die BG BAU unterstützt Beschäftigte und Unternehmen bei der Umsetzung notwendiger Corona-Schutzregeln und Hygienemaßnahmen. Bereits im März 2020 haben viele Unternehmen der Bau-Industrie Konzepte erarbeitet, die sicheres Arbeiten unter Corona-Bedingungen ermöglichen, wie Björn Kass, Vorsitzender des Ausschusses für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz betont. So wurde mit Corona-Schutzmaßnahmen bereits vor der rechtlichen Verpflichtung begonnen. Es wurden z. B.

  • zusätzliche Büro- und Aufenthaltscontainer aufgestellt,
  • mehr Sanitärbereiche mit Handwaschbecken, Seife und Papierhandtüchern eingerichtet,
  • das Tragen von Mund-Nase-Schutz zur Pflicht gemacht, wo Abstandhalten nicht möglich ist,
  • Bürotätigkeiten ins Homeoffice verlegt.

Damit möglichst alle Beschäftigten die Corona-Arbeitsschutzvorschriften verstehen und anwenden, wurden sie praxisgerecht und leicht verständlich in 28 Sprachen übersetzt.

Übertragung von Corona-Infektionen in der Bau-Industrie sehr gering

All diese Maßnahmen haben dazu geführt, dass in der Baubranche auch während der Pandemie Arbeiten unter sicheren Bedingungen möglich und die Übertragung von Infektionen gering ist. Laut dem Ausschuss für Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz der Bau-Industrie liegen die Infektionsfälle, die sich auf einen beruflichen Kontext zurückverfolgen lassen, deutlich unter 1 %.

Corona-Tests kommen gut an

Inzwischen bietet die Bau-Industrie den Beschäftigten sowie den Beschäftigten der Nachunternehmer 2x pro Woche einen kostenlosen Corona-Test an. Auf manchen Baustellen wird sogar täglich getestet. Das Angebot wird von bereits von 85 – 90 % der Beschäftigten wahrgenommen – mit steigender Tendenz.

Corona-Impfungen durch Betriebsärzte werden vorbereitet

Aktuell ist man dabei Konzepte zu erarbeiten, damit Betriebsärzte des Arbeitsmedizinischen Dienstes Corona-Impfungen sicher und effizient durchführen können.


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