Soziale und ökologische Probleme bei Mobiltelefonen

Entlang der Wertschöpfungskette von Mobiltelefonen wird der "soziale und ökologische Rucksack" immer schwerer. Doch behandelt werden sie wie billige Wegwerfprodukte. Spätestens nach 2 Jahren wird ein neues gekauft. Teuer, aber wenig wert zu sein, belastet die Wertschöpfungskette enorm.

Die kleinen Geräte haben eine lange Wertschöpfungskette. Die Wertschöpfungskette beginnt bei der Rohstoffgewinnung. Danach folgt die Produktion der Einzelteile und der Mobiltelefone. Nachdem sie programmiert wurden, gelangen sie in den Handel. Während der Nutzung verbrauchen sie Strom, müssen gewartet werden und benötigen Zusatz- und Ersatzteile. Nach 18 bis 24 Monaten gelten sie als veraltet. Sie landen in der Schublade, bei Abfallbetrieben oder beim Recycling.

Der Wert der Menschen und der Umwelt entlang der Wertschöpfungskette

An jeder Station der Wertschöpfungskette sind Menschen beteiligt und wird die Umwelt belastet.

Bei der Förderung der Rohstoffe stehen soziale und ökologische Probleme im Vordergrund. Das Metall Tantal wird beispielweise im Kongo abgebaut. Mit dem Handel des Metalls wird der Krieg im Land finanziert. Um Metalle aus Erzen zu gewinnen, müssen zudem oft Chemikalien und eine große Menge an Energie aufgewendet werden.

In überwiegend asiatischen Länden stellen Arbeiter die Einzelteile der Mobiltelefone oft unter schlechten Arbeitsbedingungen her. Viele Hersteller kaufen die Einzelteile, obwohl ihnen die Bedingungen vor Ort bekannt sind. Sie schieben die Verantwortung auf die Lieferanten oder die Regierungen ab. Doch die meisten Missstände sind nicht nur in den jeweiligen Ländern verboten, sondern brechen auch internationale Abkommen.

Netzbetreiber und Nutzer haben Einfluss auf die Wertschöpfungskette

Auch in Deutschland selbst man kann Einfluss auf die Wertschöpfungskette nehmen. So könnten Netzbetreiber ihr Geschäftsmodell reformieren und Verträge anbieten, bei denen sich eine längere Nutzung lohnt. Und der Verbraucher könnte durch längere Nutzungsdauer aktiv dazu beitragen, dass sich der Ressourcenverbrauch verringert.

Soziale und ökologische Auswirkungen von Mobiltelefonen - die Verantwortung der Politik

Südwind, das Institut für Ökonomie und Ökumene macht in seiner umfassenden Broschüre „ Von der Mine bis zum Konsumenten“ sowie im Fact-Sheet „Die Wertschöpfungskette von Mobiltelefonen“ deutlich, dass in der Wertschöpfungskette jeder Verantwortung trägt. Allerdings scheint dies auf freiwilliger Basis bisher wenig zu funktionieren. Deshalb haben die USA 2010 ein Gesetz über den Umgang mit Ressourcen aus Konfliktgebieten erlassen. Und auch die Europäische Union (EU) ist dabei, solch ein Gesetz vorzubereiten.

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