So sorgen Sie für wirksamen Schutz gegen Radon

Man sieht und riecht es nicht und trotzdem ist es einer der größten Risikofaktoren für Lungenkrebs: Radon. Im Freien verflüchtigt sich das radioaktive Gas schnell, doch in Innenräumen kann es zu sehr hohen Radon-Konzentrationen kommen. Dann müssen Schutzmaßnahmen ergriffen werden.

Radon und seine Gefahr für die Gesundheit wurde lange Zeit unterschätzt. Heute weiß man, dass Radon nach dem Rauchen eine der wichtigsten Ursachen für Lungenkrebs ist. Deshalb werden in Deutschland inzwischen Bodenmessungen durchgeführt. In manchen Gebieten liegt die Radon-Konzentration im Boden bei über 100.000 Becquerel/m3. Welches Potenzial das bedeutet, kann jedoch nur durch Messungen vor Ort geklärt werden.

In Radon-Vorsorgegebieten ist der Arbeitgeber zu Vorsorgemaßnahmen verpflichtet

Bei erhöhten Werten wird eine Region als Radon-Vorsorgegebiet ausgewiesen. Dazu gehören z. B. Teile des Schwarzwalds, des Fichtelgebirges sowie des Harzes. In solchen Gebieten sind Arbeitgeber laut Strahlenschutzgesetz zu Vorsorgemaßnahmen verpflichtet, die er zudem überwachen muss.

In diesen Fällen müssen Messungen durchgeführt werden

Als Arbeitgeber müssen Sie eine Messung zu Radon durchführen lassen,

  • wenn sich ein Arbeitsplatz in einem Radon-Vorsorgegebiet befindet und im Keller oder Erdgeschoss liegt.

Die Messung ist auch notwendig,

  • wenn an einem Arbeitsplatz ein besonderes Radon-Risiko besteht, wie zum Beispiel in Bergwerken und in bestimmten Wasserwerken, bzw.
  • wenn die zuständige Landesbehörde dazu auffordert.

Bundesamt für Strahlenschutz bietet umfassende Informationen

Wo in Deutschland bereits erhöhte Werte nachgewiesen bzw. vorhergesagt wurden, lässt sich auf einer Radon-Karte auf der Internetseite des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) nachschauen. Außerdem bietet das BfS eine Link-Liste zu den Radon-Vorsorgegebieten der einzelnen Bundesländer.

Hohe Radon-Konzentration in Innenräumen muss reduziert werden

Für die Messung muss der Arbeitgeber eine anerkannte Stelle beauftragen. Liegt die im Innenraum gemessene Radon-Konzentration über 300 Becquerel/m3 muss der Arbeitgeber für eine Reduktion der Konzentration sorgen.

Schnelle und einfache Maßnahme: Lüften

Das radioaktive Gas gelingt über die Atemluft in die Lunge und kann sie schädigen. Zwei einfache Schutzmaßnahmen können eine Radon-Konzentration in Innenräumen und somit auch das Erkrankungsrisiko deutlich senken:

  • regelmäßiges Lüften oder
  • Absaugen.

Dauerhaft wirksame Maßnahme: Gebäude abdichten

Da Radon aus dem Boden entweicht, kann es z. B. über Risse und Spalten in ein Gebäude eindringen. Um den Innenraum dauerhaft zu schützen, können diese geschlossen bzw. abgedichtet werden.

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