Hat man sich für eine Risikoanalyse entschieden, ist als nächstes festzulegen, welchem Modell gefolgt werden soll. Grundsätzlich sind – wie bereits angedeutet – 2 Varianten möglich:

  1. Nach der Maschinennorm DIN EN ISO 12001 wird die Eintrittswahrscheinlichkeit auf die Schäden bezogen, also z. B. gefragt, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Überdruckventil versagt.
  2. Nach der OHSAS 18001 bezieht sich die Eintrittswahrscheinlichkeit auf das unerwünschte Ereignis oder die unerwünschte Exposition, also z. B. die Körperdurchströmung. Ähnlich ist es in der DIN ISO 45001 geregelt.

Die Frage nach dem Modell ergibt sich dabei häufig bereits aus dem Kontext, denn die Konstrukteure von Maschinen müssen sich schon an die grundlegenden Normen halten, bei Risikobetrachtungen im Bereich des allgemeinen Arbeitsschutzes ist dies jedoch nicht in diesem strengen Maß erforderlich.

Typischerweise sind unerwünschte Ereignisse oder Expositionen leichter zu überblicken als die Schäden, weil es hier in einem sehr viel höheren Maß auch von Zufälligkeiten abhängt, wie der Schaden konkret ausfällt.

Es sei aber bereits an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass in der Praxis die konsequente Umsetzung eines einzigen Modells nicht möglich sein wird. Wir werden immer mit einer Mischung aus Wahrscheinlichkeitsbestimmungen für unangenehme Ereignisse und für Schäden arbeiten müssen. Letzteres schon deshalb, weil es eine nicht geringe Zahl gesetzlich geregelter Eintrittswahrscheinlichkeiten gibt, die immer angewendet werden müssen und die sich auf Schäden beziehen. Mehr dazu unter Frage 5 und Abb. 3.

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