Die sozial relevante Gruppe eines Menschen (Peergroup) sowie gesellschaftliche Normen haben Einfluss auf Entscheidungen und daraus resultierendes Verhalten. Wenn Mitglieder der Peergroup (z. B. Kollegen) sich in irgendeiner Form verhalten, verhalten wir uns ebenso. Handlungsleitend ist oft auch der Gruppendruck.

Beispiel für soziale Einflüsse und Normen:

Wenn sich alle Kollegen an die Sicherheitsvorschriften halten, wird ein einzelner Mitarbeiter nicht ausscheren. Der umgekehrte Fall gilt mit gewisser Wahrscheinlichkeit aber genauso.

Nudging setzt an diesen empirisch gut belegten menschlichen Verhaltenstendenzen an und zielt mit dem Einsatz von Nudges auf die unbewussten nicht reflektierten Entscheidungen. Um das Verhalten in die gewünschte Richtung zu lenken, wird der physische, psychische und soziale Kontext gestaltet, in dem Entscheidungen fallen, also die "Entscheidungsarchitektur" geformt.

 
Praxis-Beispiel

Nudging

Wird Obst in der Kantine in Griffnähe und ansprechend dargeboten und Kuchen und Gebäck weiter entfernt platziert, greifen Kantinenbesucher eher zu Obst. Ein Spiegel hinter dem Buffet erhöht noch einmal die Wahrscheinlichkeit, zum gesunden Obst zu greifen. Eine Erklärung hierfür könnte sein, dass man sein gesundes Verhalten selbstbestätigend und selbstreferenziell demonstriert bekommt.

Dies ließe sich auch auf den Arbeitsschutz übertragen: Wird PSA dort angeboten, wo sie für eine Arbeitsverrichtung notwendig ist und gebraucht wird, steigt die Wahrscheinlichkeit, diese auch zu nutzen. Verstärken kann man diesen Effekt mit einem angebrachten Spiegel, in dem man sich mit einem Blick für sein sicherheitskonformes Verhalten bestätigen und belohnen kann.

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