Zum Transport größerer Massen von der Gewinnungsstelle zur Aufbereitung oder zur Halde werden häufig Schwerlastkraftwagen (SKW), Dumper und Lastkraftwagen (LKW) eingesetzt. Durch den Betrieb und die oftmals auftretende Alleinarbeit treten besondere Gefährdungen auf.

Abb. 1 Dumper in unebenem Gelände

Rechtliche Grundlagen
  • Betriebssicherheitsverordnung
  • DGUV Vorschrift 70 und 71 "Fahrzeuge" (bisher BGV D29 und GUV-V D29)
  • DGUV Regel 100-500 und 100-501 "Betreiben von Arbeitsmitteln", Kapitel 2.12 "Erdbaumaschinen"

    (bisher BGR/GUV-R 500)

  • DGUV Regel 109-008 und 109-009 "Fahrzeug-Instandhaltung" (bisher BGR/GUV-R 157)
  • DGUV Grundsatz 314-002 "Prüfung von Fahrzeugen durch Fahrpersonal" (bisher BGG 915)
  • DGUV Grundsatz 314-003 "Prüfung von Fahrzeugen durch Sachkundige" (bisher BGG 916)
Gefährdungen
  • Verletzen von Personen durch Sichteinschränkungen, z. B. durch

    • die Konstruktion der Maschine (tote Winkel),
    • äußere Faktoren wie Staubaufwirbelungen oder vereiste Scheiben.
  • Abstürzen, Umkippen und Überschlagen mit der Maschine
  • Fehlverhalten des Maschinenführers (z. B. mangelnde Aufmerksamkeit)
  • Winterliche Bedingungen
  • Anschlagen und Anstoßen in der Kabine
  • Unsachgemäßer Umgang mit den Maschinen durch fehlende Qualifikation
  • Nicht betriebssichere SKW/Dumper/LKW
  • Staub- und Lärmeinwirkung
  • Vibrationseinwirkung
  • Monotonie
  • Verletzen von Personen während Instandhaltungsarbeiten
  • Abstürzen von Personen beim Auf- und Absteigen sowie bei Arbeiten auf der Maschine
  • Unzureichende Ladungssicherung bei Stückguttransport
  • Überladung
Maßnahmen
  • Sorgen Sie dafür, dass die SKW, Dumper und LKW in einem einwandfreien, sicheren Zustand sind.
  • Richten Sie an Kippstellen feste Anschlagpunkte ein oder weisen Sie Ihre Beschäftigten an, mindestens 5 Meter vor der Absturzkante abzukippen.
  • Bei winterlichen Bedingungen: Organisieren Sie einen Winterdienst vor Arbeitsbeginn und während der Arbeitszeit in Abhängigkeit von der Witterung.
  • Beachten Sie besondere Bedingungen beim Einsatz der SKW, Dumper und LKW im Winter, zum Beispiel Anbackungen in der Mulde.
  • Zur Verringerung von Vibrationseinwirkungen setzen Sie nur Geräte mit funktionsfähigen schwingungsgedämpften Sitzen ein.
  • Bei Gefahren durch Staub und gesundheitsgefährliche Atmosphären setzen Sie SKW, Dumper und LKW ein, die über entsprechende Belüftungssysteme verfügen.
  • Besteht aus der Fahrerkabine keine ausreichende Sicht auf die nächste Umgebung des Gerätes, so müssen Sie Hilfsmittel zur Verbesserung der Sicht zur Verfügung stellen (Spiegel, Rückfahrkamera, Birdview).
  • Die Befähigung zum Führen des Fahrzeuges muss nachgewiesen werden.
  • Die Geräteführerinnen und -führer müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Setzen Sie nur unterwiesene Beschäftigte ein, die körperlich und geistig geeignet sowie zuverlässig sind und beauftragen Sie diese möglichst schriftlich mit dem Führen der SKW, Dumper und LKW.
  • Vermeiden Sie Monotonie, zum Beispiel durch Arbeitsplatzwechsel.
  • Stellen Sie ausreichendes und geeignetes Ladungssicherungmaterial zur Verfügung.

Der richtige Umgang mit SKW, Dumpern und LKW sowie eine sorgfältige Planung der Arbeiten vermindern das Risiko für die Sicherheit und Gesundheit Ihrer Beschäftigten erheblich. Nutzen Sie die Unterweisung, um Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber zu informieren, dass sie

  • SKW/Dumper/LKW bestimmungsgemäß, entsprechend der Bedienungsanleitung benutzen.
  • sich nicht durch andere Tätigkeiten während der Fahrt ablenken lassen.
  • die Betriebssicherheit der Fahrzeuge vor Beginn der Arbeit überprüfen.
  • die Zugänge bestimmungsgemäß nutzen und nicht von den Maschinen abspringen.
  • die Fenster und Türen stets geschlossen halten, um Lärm- und Staubbelastung zu minimieren.
  • Personen durch den Umgang mit dem SKW, Dumpern und LKW nicht gefährden und darauf achten, dass sich keine Personen im Gefahrbereich aufhalten.
  • beim Herantreten an die Fahrzeuge zuerst den Blickkontakt mit dem Fahrer suchen.
  • den Fuß fest umschließendes Schuhwerk tragen.
  • die in der Kabine vorhandenen Rückhaltesysteme nutzen.
  • Personen nur auf Plätzen mitfahren lassen, die vom Hersteller dafür vorgesehen sind.
  • die Fahrzeuge gegen unbefugte Benutzung sichern.
  • die Fahrgeschwindigkeit stets dem Zustand der Verkehrswege anpassen.
  • darauf achten, dass es durch Anbackungen in der Mulde nicht zu Schwerpunktverlagerungen und zum Umstürzen der Fahrzeuge während des Abkippvorganges kommt.
  • bei der Wartung und Reparatur beachten, dass Arbeiten im Bereich des Knickgelenkes nur bei eingelegter Sicherung erlaubt sind. Unter angehobener Mulde dürfen Arbeiten nur erfolgen, wenn eine formschlüssige Verbindung angelegt ist.
  • sich bei Wartungs- und Reparaturarbeiten an oder auf dem Gerät gegen Absturz sichern und sich auf dem Gerät immer so bewegen, dass Sie sich mit einer Hand an Handläufen festhalten können.

Abb. 2 SKW mit sicherem Zugang zum Führerhaus. Achtung: Der PKW dahinter befindet sich im "toten Winkel".

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