CO2-Entnahme: EU-Parlament stimmt für Zertifizierungsrahmen
Wie CO2 aus der Luft entnommen wird, das will die EU in Zukunft besser quantifizieren, überwachen und überprüfen können. Auf die Einrichtung eines entsprechenden Zertifizierungssystems haben sich die Abgeordneten des Europäischen Parlaments am 21. November mit 448 Stimmen gegen 65 bei 114 Enthaltungen festgelegt. Das System könnte helfen, den CO2-Abbau zu erhöhen, Vertrauen bei Interessenvertretern und der Industrie aufzubauen sowie Greenwashing entgegenzuwirken. Das teilte das Europäische Parlament in einer Pressemeldung mit.
Ein EU-Register für CO2-Abbau
Die EU-Abgeordneten betonen, dass ein solches System internationalen Standards entsprechen müsse und dass ein „EU-Register" benötigt werde, um Transparenz zu schaffen, die Öffentlichkeit zu informieren sowie das Risiko von Betrug und Doppelzählung von CO2-Entnahmen zu vermeiden. Außerdem fordern sie eine Unterscheidung zwischen den Definitionen, den Qualitätskriterien sowie den Regeln für CO2-Abbau, klimaeffiziente Landwirtschaft („carbon farming“) und CO2-Speicherung in Produkten aufgrund ihrer Unterschiede und ihrer Umweltauswirkungen. Das Parlament ist nun bereit, die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedstaaten aufzunehmen.
Über das Ergebnis sagt die Berichterstatterin Lídia Pereira (EVP, PT): „Wir stehen beim Klimawandel jetzt an einem Punkt, wo es nicht mehr reicht, nur Emissionen zu reduzieren. Wir müssen auch Kohlenstoff abbauen. Mit diesem neuen Instrument können wir einen Markt regulieren, der von Greenwashing, Unklarheit und Misstrauen geprägt ist. Die Zertifizierung hilft, private Investitionen in Projekte zum CO2-Abbau zu lenken. Das bringt uns beim Klimaschutz weiter und stärkt Europas Vorreiterrolle in diesem Bereich."
Warum die EU über Kohlenstoffabbau spricht
Im April 2023 nahm das Parlament eine Entschließung zu nachhaltigen Kohlenstoffkreisläufen an, laut der die EU raschen und vorhersehbaren Emissionsminderungen vorziehen muss. Trotzdem habe auch der CO2-Abbau eine wachsende Rolle zu spielen, um die Klimaziele der EU bis 2050 zu erreichen und die Emissionen auszugleichen, die nicht entfernt werden können.
Die Gesetzgebung entspricht den Erwartungen, die viele EU-Bürger in Bezug auf den Klimawandel und die Umwelt haben. Zum Ausdruck kommt das in Vorschlag 1(5) der Schlussfolgerungen der „Konferenz zur Zukunft Europas“: Dort wird die Einführung einer „Zertifizierung des Kohlenstoffabbaus auf der Grundlage einer soliden, soliden und transparenten Kohlenstoffbuchhaltung" gefordert.
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