Gesundheit

Mentale Gesundheit durch Debriefing fördern


Debriefing: Förderung mentaler Gesundheit im Unternehmen

Die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden gewinnt in einer Arbeitswelt, die von schnellen Veränderungen, steigenden Anforderungen und komplexen Herausforderungen geprägt ist, eine zentrale Bedeutung. BGM kann hier eine wichtige Rolle spielen, insbesondere durch die  Einbindung von Debriefing-Prozessen. 

Was ist Debriefing?

Debriefing ist ein gezielter Reflexionsprozess, der sowohl nach Projekten als auch in emotional oder mental belastenden Situationen angewendet wird. Ziel ist es, durch strukturierte Gespräche Erfahrungen aufzuarbeiten, Emotionen zu verarbeiten und wertvolle Erkenntnisse für die Zukunft zu gewinnen. Ein typisches Debriefing beginnt mit der Klärung von Zielen und Erwartungen. Danach folgt eine moderierten Reflexionsrunde, in der Erfolge, Herausforderungen und Emotionen offen besprochen werden. Abschließend werden konkrete Maßnahmen für die Zukunft abgeleitet und dokumentiert. Studien zeigen, dass Debriefing nicht nur zur Reduktion von Stress beiträgt, sondern auch die Resilienz und Teamdynamik stärkt. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass strukturierte Reflexionsprozesse dazu beitragen, Ressourcen in Teams bewusst zu machen und damit auch die Resilienz im Team zu fördern.

Die Rolle von Debriefing im BGM

Ein erfolgreiches BGM integriert Debriefing-Prozesse als präventive und reaktive Maßnahme, um die mentale Gesundheit der Belegschaft zu fördern. Dabei lässt sich Debriefing in drei zentrale Einsatzfelder unterteilen:

  1. Stressreduktion nach kritischen Ereignissen:
    Nach belastenden Ereignissen wie Restrukturierungen, Krisensituationen oder Konflikten können Debriefings dazu beitragen, mentale Belastungen zu mindern und die psychische Stabilität der Betroffenen zu stärken.
  2. Erfahrungslernen und Fehlerkultur:
    Durch die gemeinsame Reflexion können Mitarbeitende wertvolle Erkenntnisse gewinnen und die Fehlerkultur im Unternehmen nachhaltig verbessern. Eine offene Fehlerkultur fördert zudem die Innovationskraft und das Vertrauen innerhalb von Teams.
  3. Teambuilding und Kommunikation:
    Debriefing ermöglicht einen ehrlichen Austausch über Erfolge, Herausforderungen und Verbesserungspotenziale. Dies stärkt nicht nur den Teamzusammenhalt, sondern schafft auch eine Atmosphäre der Wertschätzung und Offenheit.

Wissenschaftliche Grundlagen und Praxisbeispiele

Forschungen belegen die Wirksamkeit von Debriefing bei der Förderung der mentalen Gesundheit. Eine Studie von Chen et al. (2017) beschreibt, wie Debriefing-Prozesse das Burnout-Risiko senken können. Weitere Beispiele zeigen, dass Debriefing nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität erhöht, sondern auch langfristig die psychische Gesundheit stärkt.

Umsetzungsempfehlungen für Unternehmen

Damit Debriefing im BGM wirksam umgesetzt werden kann, sind folgende Schritte empfehlenswert:

  • Schulung von Führungskräften: Führungskräfte sollten in der Moderation von Debriefing-Sitzungen geschult werden, um eine offene und wertschätzende Kommunikationskultur zu fördern.
  • Integration in die Unternehmensprozesse: Debriefing sollte als fester Bestandteil von Projekten und nach kritischen Ereignissen etabliert werden.
  • Feedbackschleifen und Evaluation: Regelmäßige Evaluierungen können sicherstellen, dass die Debriefing-Maßnahmen bedarfsgerecht angepasst werden.

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