Kita-Ausbau: Betreuungsquote von Kita-Plätzen gestiegen

Der Kita-Ausbau geht voran. Seit dem 1.8.2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für ihre ein- und zweijährigen Kinder. Bundesfamilienministerin Schröder (CDU) meint, die Betreuungsquote sei gestiegen. Aber: Stimmt auch die Qualität der neuen Kitas?

Der Ausbau geht zwar voran, aber trotzdem fehlen noch Plätze. Experten warnen sogar vor Qualitätsmängeln.

Werden geplante Kita-Plätze mitgezählt?

Die Betreuungsquote für unter Dreijährige ist nach Angaben von Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) auf inzwischen 40,3 % gestiegen, wie das Ministerium unter Berufung auf aktuelle Zahlen aus den Ländern in Berlin bekanntgab. Mehr als 800 Millionen EUR Bundesmittel für den Ausbau seien bislang noch gar nicht abgerufen. Die Opposition warf der Ministerin Schönfärberei vor. Sie weise Plätze aus, die erst in Planung seien.

822.000 Kita-Plätze stehen zur Verfügung

Seit August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz für ihre ein- und zweijährigen Kinder. Laut Statistischem Bundesamt in Wiesbaden lag die Quote für Kleinkinder im März 2013 noch bei 29,3 %. Sie ist damit bis zum Sommer um 11 Prozentpunkte gestiegen. Bundesweit stehen nach Ministeriumsangaben im laufenden Kita-Jahr 2013/2014 rund 822.000 Plätze für unter Dreijährige zur Verfügung.

Bundesmittel für Kita-Ausbau stehen zur Verfügung

Schröder betonte, der Ausbau müsse weitergehen. Noch stünden 808 Millionen EUR an Bundesmitteln zur Verfügung. SPD-Vize Manuela Schwesig kritisierte, Schröder berücksichtige Plätze, die es noch gar nicht gebe. Auch die Familienministerin in Nordrhein-Westfalen, Ute Schäfer (SPD), widersprach der Darstellung Schröders. Die Zahlen seien für ihr Bundesland zu hoch gerechnet. Die familienpolitische Sprecherin der Grünen, Katja Dörner, erklärte, in den Städten gebe es nach wie vor große Lücken bei der Betreuung.

Ausbau von Kita-Plätzen auf Kosten der Qualität

Der Deutsche Städtetag forderte, Bund und Länder müssten sich weiter finanziell engagieren. Hauptgeschäftsführer Stephan Articus sagte: "Die Nachfrage von Eltern nach Betreuung wächst nach wie vor, gerade in größeren und großen Städten." Der Bundesvorsitzende der Arbeiterwohlfahrt, Wolfgang Stadler, kritisierte, der Ausbau gehe vielerorts auf Kosten der Qualität. Diese dürfe jedoch nicht vernachlässigt werden.

Keine rechtlichen Schritte bei fehlendem Kita-Platz

In Umfragen wurde ermittelt, dass im bundesweiten Durchschnitt 39 % aller Eltern von Kindern unter 3 Jahren ein Betreuungsangebot wünschen. Im Durchschnitt wird dieser Bedarf mit 40,3 % nun gedeckt. In vielen Großstädten liegt er aber weit höher, viele suchen weiter händeringend einen Betreuungsplatz. Bislang halten sich die Eltern mit rechtlichen Schritten jedoch zurück, die befürchtete Klagewelle ist ausgeblieben.

dpa
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