Erste Bilanz zum Ausbildungsprogramm für Arbeitslose
Im Februar des vergangenen Jahres hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) den Startschuss für die Initiative „AusBildung wird was – Spätstarter gesucht“ gegeben (s. News v. 8.2.2013). Innerhalb von 3 Jahren sollen 100.000 junge Menschen zwischen 25 und 35 Jahren dazu motiviert werden, einen erneuten Anlauf für eine Ausbildung zu nehmen.
Positive Beurteilung des Ausbildungsprogramms
Eine erste Bilanz zeigt, dass der Start der Initiative geglückt ist. Über 32.000 junge Erwachsene haben 2013 eine Qualifizierung begonnen, an deren Ende ein Berufsabschluss steht. Nach Aussage einer BA-Sprecherin sind dies 24 % mehr als im Vorjahr. Viele von ihnen sind Hartz IV-Empfänger. Zum Start der Kampagne hatten 300.000 Arbeitslose in dieser Altersgruppe keine Ausbildung. Darin wird auch deutlich, dass immer mehr Unternehmen umdenken und auch älteren Azubis eine Chance geben.
Jede Investition in eine Ausbildung ist eine kluge Entscheidung
Für Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der BA ein positives Zwischenfazit. „Der Arbeitsmarkt trennt immer mehr zwischen Insidern und Outsidern. Wer eine Ausbildung hat, ist drin, wer keine hat, ist draußen. Weder Alter noch Geschlecht, noch Sprache oder Kultur diskriminieren ähnlich stark. Daher ist jede Investition in Ausbildung und Qualifizierung eine kluge Entscheidung und langfristig die einzig richtige Strategie. Wir wollen junge Menschen motivieren und unterstützen, rechtzeitig eine entscheidende Weichenstellung in ihrem Leben vornehmen zu können. Und das ist uns im ersten Jahr der Initiative gelungen.“
Junge Erwachsene wählen unterschiedliche Berufsausbildungen
Das Berufswahlspektrum der jungen Erwachsenen ist dabei sehr bunt. Über 6.300 Arbeitsuchende haben z. B. eine Ausbildung im Bereich der Altenpflege begonnen. Es folgen Berufe in der Lager- und Logistikbranche (4.300), in der Informatik (2.100) und im Bereich der Metallbearbeitung (2.000).
Arbeitslose müssen bis zum Berufsabschluss durchhalten
Jetzt gilt es dafür zu sorgen, dass die Spätstarter durchhalten. Dass in diesem Zusammenhang in der Politik über finanzielle Anreizsysteme nachgedacht wird, begrüßt Alt. „Wenn jemand, der eine Arbeitsgelegenheit wahrnimmt und dafür zu Recht eine Mehraufwandsentschädigung von 150 EUR erhält, sollten auch diejenigen, die eine anstrengende Weiterbildung absolvieren, einen Aufschlag bekommen. Sonst ist der 1-Euro-Job lukrativer als eine Ausbildung. Diese Schieflage darf nicht sein.“
Finanzielle Hilfe für Arbeitslose durch Jobcenter
Die Jobcenter unterstützen die Arbeitslosen etwa bei Lehrgangs- und Fahrtkosten, Kosten für Unterbringung und Verpflegung oder bei umschulungsbegleitenden Hilfen wie Nachhilfeunterricht.
In dem Buch „Da geht noch was“ erzählen Menschen Geschichten darüber, wie schwer es ist, ohne Ausbildung auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Es sind Geschichten über Spätstarter, die zeigen, dass es sich lohnt, an sie zu glauben und in sie zu investieren.
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