Gesundheitstipp: Bei der Gartenarbeit verletzungsfrei

Kaum sind die ersten warmen Tage da, gibt es im Garten viel zu tun. Doch Hobbygärtner sollten vorsichtig sein: Die Verletzungsgefahr bei der Gartenarbeit ist höher, als man denkt.

Das Frühjahr ist die Zeit der Hobbygärtner. Denn egal ob Zier-, Nutzgarten oder Rasen, es gibt überall etwas zu tun. Gartenarbeit ist gut für die Gesundheit. Sie wirkt sich positiv auf das Herz-Kreislauf-System, das Immunsystem und die Psyche aus. Vielfach nicht bekannt ist jedoch, dass jährlich mehr als 200.000 Unfälle bei der Gartenarbeit passieren. Hierzu zählen neben Schnitt- und Schürfwunden oder Knochenbrüchen auch Folgeschäden durch fehlenden Impfschutz.

Impfschutz gegen Tetanus prüfen

Bereits eine kleine oberflächliche Hautverletzung genügt, um sich mit Tetanus (Wundstarrkrampf) zu infizieren. Denn die Bakterien in Form von Sporen kommen überall vor: in der Erde, an Dornen von Pflanzen oder auch an Holzsplittern. Eine Tetanus-Impfung bietet zuverlässigen Schutz. Allerdings muss der Impfschutz nach einer Grundimmunisierung etwa alle 10 Jahre aufgefrischt werden. "Gerade bei Älteren ist das aber oft nicht der Fall", erklärt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Barmer GEK. "Bei ihnen liegt die letzte Impfung meist länger zurück oder ist noch nie vorgenommen worden."

Tetanus – die tödliche Gefahr

Tetanus kann tödlich enden, weil das Nervengift bis ins zentrale Nervensystem vordringt und dort Lähmungen verursacht. "Die ersten Symptome lassen eher an eine leichte Grippe denken, wodurch sich der Behandlungsbeginn noch verzögert. Es gibt kein Mittel gegen Tetanus, in der Behandlung können lediglich die Beschwerden gelindert und die weitere Bildung von Giftstoffen verhindert werden. Daher ist es wichtig, seinen Tetanusschutz zu Beginn der Gartensaison überprüfen zu lassen."

Richtige Kleidung tragen

An erster Stelle bei den Gartenunfällen stehen die Schnitt- und Stichverletzungen durch scharfe Gartengeräte wie Axt, Heckenschere, Sense oder Rasenmäher. Bei Unachtsamkeit fügt man sich rasch tiefe Wunden zu. Schützen kann die richtige Kleidung, also Handschuhe, lange Hosen, festes Schuhwerk und ein langärmeliges Oberteil tragen.

Verletzungen durch Unachtsamkeit

"Viele Unfälle passieren auch aus Unachtsamkeit oder weil sich die Hobbygärtner überschätzen", so Marschall. Beim Umgang mit elektrischen Geräten wie Heckenschneidern oder Rasenmähern sollte man daran denken, dass Maschinen oft noch eine gewisse Nachlaufzeit haben, in der man nicht in den Messerbereich greifen darf.

Auch mit Leitern ist Vorsicht angesagt.  Liegen Äste außerhalb der eigenen Reichweite, lieber einmal mehr  absteigen und die Leiter neu anlegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren

Öfter mal 'ne Pause machen

Ältere Menschen sollten die Kräfte vernünftig einteilen und öfter eine Pause im Schatten mit einem Getränk einlegen. Gelenkbeschwerden beim andauernden Arbeiten in der Hocke beim Pflanzen oder Unkraut jäten werden durch einen kleinen Schemel, Knieschoner oder ein Schaumstoffkissen vorgebeugt.

Tipps für die Gartenarbeit:

  • Für schwere Lasten eine Schubkarre nutzen. Diese aus der Kniebeuge heraus anheben um ein Hohlkreuz zu vermeiden
  • Untersetzer auf Rollen helfen, schwere Blumentöpfe zu verschieben.
  • Ordnung halten: Stolperfallen beseitigen.
  • einen Obstpflücker oder Geräte mit einer Teleskopstange benutzen.
  • Für UV-Schutz sorgen durch eincremen und einen breitkrempigen Hut.
  • Vor Zugluft schützen: Verschwitzte T-Shirts führen in Kombination mit Zugluft zu Verspannungen oder Hexenschuss.
Barmer GEK
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