Führung: Auf dem Weg zur Vertrauenskultur?
Bei der Forsa-Umfrage im Auftrag der Haufe Akademie attestieren 84 Prozent der deutschen Angestellten ihren direkten Vorgesetzten, dass diese ihre Arbeit überwiegend richtig machen.
Auch der Unternehmensführung wird demnach auf professioneller Ebene viel Vertrauen entgegen gebracht: 79 Prozent stimmen der Aussage zu, dass das eigene Unternehmen überwiegend der richtigen Strategie folgt.
Jeder Zehnte glaubt, sein Chef leiste schlechte Arbeit
Weniger Glück mit ihrem Vorgesetzten hat demnach allerdings rund jeder zehnte Arbeitnehmer: Denn so viele sagen gegenüber den Studienautoren, dass ihr Chef ihrer Meinung nach überwiegend schlechte Arbeit leiste.
Mitarbeiter des Meinungsforschungsinstituts Forsa befragten für die Studie im Auftrag des Weiterbildungsanbieters 1.009 Angestellte in Deutschland.
Vertrauen auch auf persönlicher Ebene?
Alles in allem stimmen die Studienergebnisse positiv – allerdings lassen Sie offen, ob das Vertrauen in die Arbeit des Vorgesetzten auch zu Vertrauen auf persönlicher Ebene führt.
Ein durchweg positives Fazit ziehen auch die Studienautoren nicht aus den Ergebnissen. Sie warnen davor, dass mit dem großen Vertrauen der Mitarbeiter in die beruflichen Fähigkeiten ihres Vorgesetzten auch die Verantwortung für Führungskräfte steige – was wiederum zu Überlastung führen könne.
"Vertrauen ist für Führungskräfte eine wichtige Ressource. Es eröffnet ihnen die Chance, Mitarbeiter eng in Veränderungsprozesse einzubinden und dadurch früh von operativen Herausforderungen zu erfahren", sagt Jörg Schmidt, einer der Geschäftsführer der Haufe Akademie. "Andererseits bedeutet Führung auch, Mitarbeiter in ihrer Entwicklung zu unterstützen, so dass sie neue Aufgaben immer selbständiger lösen können."
Probleme? Der Chef wird’s richten…
Die Ergebnisse der Studie belegen ebenfalls, dass Führungskräfte manche Mitarbeiter noch in Richtung mehr Eigenverantwortung stupsen und sich so entlasten könnten: Denn rund 40 Prozent der Mitarbeiter glauben, der Chef könne ihnen am besten bei der Frage helfen, wie sie berufliche Herausforderungen am besten meistern.
Allerdings lassen die Ergebnisse auch einen Trend hin zum selbstorganisierten Arbeiten erkennen: Denn jeder zweite Mitarbeiter setzt bei Problemen im Arbeitsablauf auf Peer-Feedback – und holt erst einmal die Meinung seiner Kollegen ein.
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