Zwischen 2020 und 2023 haben die Zulassungen von Elektrofahrzeugen insgesamt stark zugenommen. Während vor 5 Jahren nur 0,22 % aller Personenkraftwagen Elektroautos (Batterie-Elektrofahrzeuge (BEV) und Plug-in-Hybrid (PHEV)) waren, betrug der Anteil Anfang 2024 bereits rund 4,8 %. Der Anteil der reinen Batterie-Fahrzeuge (BEV) an der Gesamtanzahl der Autos lag bei knapp 3 %. Dazu trug trotz Reduzierung die bis 31.12.2023 gültige Umweltprämie in Höhe von bis zu 6.750 EUR bei. Doch die relativ kurzfristige Entscheidung der Bundesregierung, die reduzierte Kaufprämie ganz zu streichen, führte zu einer veritablen Absatzkrise: Im März 2024 wurden mehr als ein Viertel weniger E-Autos als im März 2023 zugelassen. Weiter zugenommen hat hingegen die Modellvielfalt. Vor allem asiatische Hersteller bringen immer neue Modelle auf den Markt. Doch noch immer lassen sich die Hersteller bis auf wenige Ausnahmen die Elektromobilität teuer bezahlen. Der Basispreis für Elektrofahrzeuge liegt in der Regel nach Berechnungen des ADAC rund 50 % über dem Preis für einen vergleichbaren Benziner. Kein deutscher Hersteller bietet derzeit ein E-Auto unter 30.000 EUR an, meist liegen die Preise deutlich über 30.000 EUR.

Damit die Kostenbilanz auch ohne Förderung weiter zugunsten der E-Pkw ausfällt, müssen die Anschaffungskosten deutlich sinken und dürfen nur geringfügig über denen eines vergleichbaren konventionellen Modells liegen.

Voll-Hybridfahrzeuge sind immer günstiger als ein Plug-in-Hybrid, da sie eine kleinere und somit günstigere Batterie haben. Plug-in-Hybride kosten in der Anschaffung meistens mehr als Elektroautos. Der Grund: Üblicherweise sind Hybrid-Fahrzeuge in Deutschland größere Kombis bis hin zu SUVs. Zudem fiel zum 1.1.2023 der Umweltbonus für Plug-in-Hybride weg.

Bei den Betriebskosten liegen nach einer Vergleichsrechnung des ADAC aus Januar 2024 die E-Autos vorn. Demnach kostet beispielsweise ein E-Golf ID 3 Pro Performance Life bei rund 15.000 km jährlicher Fahrleistung 63,7 Cent pro km, ein vergleichbarer Benziner kostet 69,2 und ein Diesel 68,7 Cent pro km. Beim Peugeot 508 PSE Hybrid4 360 e-EAT8 sind es bei gleicher Laufleistung 130,9 Cent im Vergleich zu 140,3 Cent beim BMW 440i Gran Coupé Steptronic Sport und 153,0 im Vergleich zum Alpina D3 S Touring Allrad Switch-Tronic. Beim rein elektrischen Tesla Model Y Maximum Range liegen die Kosten bei gleicher jährlicher Fahrleistung bei 117,2 Cent pro km, beim vergleichbaren Benziner BMW X4 M Competition Steptronic fallen 205,8 Cent an.

 
Praxis-Tipp

ADAC-Vergleich

Bei Berücksichtigung aller Kosten, also vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis hin zum Wertverlust, schnitten nach den Ermittlungen des ADAC Elektroautos (BEV und PHEV) bis 2023 häufiger besser ab als Verbrenner. In diesem Jahr schnitt das Elektroauto bei 302 untersuchten Modellvarianten unabhängig von der Kilometerleistung pro Jahr in 134 Fällen günstiger ab als der vergleichbare Benziner/Diesel. Abhängig von der Kilometerleistung kommen weitere 17 Modellvarianten dazu. Allerdings haben gesunkene Kraftstoffpreise, hohe Stromkosten und die gestrichene Förderung dazu geführt, dass der Vergleich nicht mehr so eindeutig zugunsten der E-Fahrzeuge ausfällt wie in den Vorjahren. Im Gegenteil: 2024 waren von 222 untersuchten Modellvarianten nur noch 45 E-Pkw in jedem Fall und 9 abhängig von der Kilometerleistung günstiger als der Benziner/Diesel.

Die Ergebnisse der Vollkosten-Berechnung von nahezu allen auf dem deutschen Markt aktuell erhältlichen Elektroautos sowie Plug-in-Hybriden mit Benzinern oder Dieseln mit vergleichbarer Motorleistung und ähnlicher Ausstattung wurde im Januar 2024 veröffentlicht. Grundlage aller Berechnungen ist eine durchschnittliche Haltedauer von 5 Jahren mit einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern. Im Kostenvergleich über 5 Jahre sind inklusive der gesetzlichen Steuern auch der voraussichtliche Wertverlust (ohne Zinsen), der Aufwand für Ölwechsel, Inspektionen sowie übliche Verschleißteile und Kosten für den Reifenersatz berücksichtigt. Für die Ermittlung der Kraftstoffpreise wurden die durchschnittlichen Preise zum Zeitpunkt der Aktualisierung je Liter für Super 1,87 EUR, SuperPlus 1,96 EUR und Diesel 1,83 EUR zugrunde gelegt, Wasserstoff wurde mit 12,85 EUR je Kilogramm und Strom mit 0,44 EUR je kWh berechnet. Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung wurden mit 50 % (durchschnittliche Normaltarife, ohne Zusatzrabatte) und die Kfz-Steuer mit dem aktuellen Satz berücksichtigt, ebenso wie die Steuerbefreiung für E-Pkw.

Web-Tipp: https://assets.adac.de/Autodatenbank/Autokosten/E-AutosVergleich.pdf

 
Praxis-Tipp

THG-Quote

Durch die sogenannte THG-Quote (Treibhausgas-Quotenhandel) können Halter eines E-Pkw (BEV) einen zusätzlichen Bonus beantragen. Dies führt bei einem Bonus von beispielsweise 350 EUR pro Jahr und einer Fahrleistung von 15.000 km pro Jahr zu einer weiteren Kostenreduzierung von etwa 2,3 Cent/km. Der Bonus kann über verschiedene THG-Dienstleister beantragt...

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