Bei der Herstellung von Erzeugnissen, bei denen zwangsläufig aufgrund der Fertigungstechnologie gleichzeitig mehrere verschiedene Erzeugnisse aus denselben Rohstoffen entstehen, deren Mengenrelationen relativ starr sind, spricht man von Kuppelprodukten. Beispiele sind Raffinerie-, Gas- und Hochofenprozesse.

Hierbei können nur Gesamtkosten ermittelt werden, deshalb ist eine verursachungsgerechte Anrechnung der Fertigungskosten auf die Teilprodukte in dieser Fertigungsstufe praktisch unmöglich.

Man bedient sich hierbei einer fiktiven Kostenrechnung, die sich an den Marktpreisen orientiert. Es gibt zwei Arten dieser Verrechnung: die Subtraktionsmethode oder Restwertrechnung und die Verteilungsmethode.

Bei der Restwertrechnung werden die Gesamtkosten um die Erlöse der sogenannten Nebenprodukte vermindert und ergeben so die rechnerischen Restkosten des Hauptprodukts.

Bei der Verteilungsmethode werden die Gesamtkosten nach verschiedenen Schlüsseln auf die einzelnen Haupt- und Nebenprodukte verteilt: z. B. nach Erlösen, Mengen oder technischen Eigenschaften.

Diese Kostenverteilung entspricht dem Arbeiten mit Äquivalenzziffern, wobei man hierbei nicht von der Kostenseite argumentiert, sondern von der Ertragsseite (Äquivalenzziffernkalkulation). Bei diesem Verfahren werden die Schwächen der Kostenrechnung sehr deutlich, denn ein Arbeiten mit Kostenverteilungsschlüsseln vernachlässigt zwangsläufig eine verursachungsgerechte Kostenverrechnung und schließt damit eine ursächliche Erfolgsrechnung aus.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Controlling Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge