Schon die zuvor geschilderte Entwicklung einer nachhaltigen Unternehmensstrategie unter Berücksichtigung der verschiedenen Interessenslagen der relevanten Stakeholder gestaltet sich für Unternehmen alles andere als trivial. Die erfolgreiche Umsetzung der Strategie wird i. d. R. aber als noch größere Herausforderung wahrgenommen. Unternehmen können einige Faktoren berücksichtigen, um ihre Erfolgsaussichten zu verbessern:[1]

  • Klare Prinzipien für eine dynamische Entscheidungsfindung:

    Komplexe Entscheidungen, die vermehrt mit Trade-offs einhergehen, müssen immer schneller getroffen werden. Klare Prinzipien aus dem Leitbild helfen den Entscheidungsträgern in ihren täglichen Aufgaben.

  • Authentische Vorbilder:

    Die Glaubwürdigkeit des Themas Nachhaltigkeit hat in den letzten beiden Jahrzehnten oftmals durch das Phänomen des Green Washings gelitten. Authentische Kommunikation und vorbildhaftes Verhalten von Führungskräften sind daher besonders wichtig, um interne sowie externe Stakeholder von der Ernsthaftigkeit der Nachhaltigkeitsinitiativen zu überzeugen.[2]

  • Buy-in bei allen Mitarbeitern:

    Da nachhaltige Unternehmensstrategien oftmals Verhaltensänderungen auslösen, muss die Strategie von den Mitarbeitern in allen Funktionen sowie Geschäftsfeldern verstanden und vertreten werden.

  • Klare Verantwortlichkeiten:

    Das Management der nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens ist auf dem Top-Führungslevel zu verorten. Gleichzeitig muss die Einbindung aller Funktionen und Geschäftsbereiche und die Verantwortlichkeit von strategischen KPIs und Initiativen klar geregelt werden, um Verbindlichkeit zu erzeugen. Ein dezidiertes Team für das Thema Nachhaltigkeitsmanagement kann die übergreifende Koordination aller Aktivitäten, inkl. Berichterstattung und Ratings, übernehmen und als Experten den integrierten Strategieprozess begleiten.

  • Integration in das Performance Management:

    Die Messbarkeit des Themas Nachhaltigkeit an sich sowie die Messung des durch die nachhaltige Unternehmensstrategie erzeugten Wertbeitrags ist nach wie vor eine Herausforderung für das Performance Management System von Unternehmen.[3]Moderne Systeme berücksichtigen Scoring Modelle und messen unterjährig den Fortschritt in der Umsetzung von Initiativen, insb. dann, wenn die jeweils direkten Kennzahlen nur schwer verfügbar sind. Ein Beispiel hierfür ist der Corporate Carbon Footprint, der aufgrund des Aufwands in der Regel nur einmal jährlich erhoben wird. Darüber hinaus ist gerade die Berücksichtigung von dezidierten Nachhaltigkeitskennzahlen in der Incentivierung des Top-Managements eine wirksame Maßnahme, um für das Thema die notwendige Aufmerksamkeit zu gewährleisten.

[1] in Anlehnung an Besharov et al., 2019.
[2] Vgl. Mishina et al., 2012.
[3] Tilley/Dancey, 2019.

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