Unternehmens- und Umweltanalysen sind Instrumente des strategischen Managements und Controllings und können daher zur Identifikation strategischer Risiken eingesetzt werden. Beispiele sind u. a. die Analyse der Erfolgsfaktoren, SWOT-Analysen, Produkt-Lebenszyklus-Analysen, das Erfahrungskurven-Konzept sowie Wettbewerbs- und Portfolio-Analysen.[1]

Vergleich zum Wettbewerb mit SWOT-Analysen

In SWOT-Analysen werden die Stärken (Strengths), Schwächen (Weaknesses), Chancen (Opportunities) und Gefahren (Threats) eines Unternehmens im Vergleich zum Wettbewerb analysiert und in eine Matrix eingeordnet. Bei der Stärken-Schwächen-Analyse werden die strategischen Potenziale des Unternehmens funktions- oder wertkettenbezogen ermittelt, durch einen Vergleich mit Wettbewerbern oder kritischen Erfolgsfaktoren bewertet und anschließend durch ein Stärken- und Schwächenprofil visualisiert.

Zu den externen Unternehmensanalysen gehört z. B. die Branchenstrukturanalyse nach Porter, die die Bedrohung des Unternehmens durch neue Konkurrenten, die Verhandlungsmacht von Abnehmern und Lieferanten, die Bedrohung durch Ersatzprodukte und die Wettbewerbsintensität in der Branche untersucht und daraus Risiken und Chancen für das Unternehmen ableitet. Die Ergebnisse der Umwelt- und Unternehmensanalysen werden durch ein internes Analyseteam bewertet und in eine SWOT-Matrix eingetragen. Problematisch ist, dass sich Informationen nicht immer eindeutig als Stärke oder Schwäche bzw. Chance oder Risiko klassifizieren lassen, sondern deren Bewertung kontextabhängig ist. Anschließend werden aus der Matrixposition Normstrategien abgeleitet.

 
  Ergebnisse der Unternehmensanalyse
Stärken (Strengths) Schwächen (Weaknesses)
Ergebnisse der Umweltanalyse Chancen (Opportunities) Einsatz der Stärken des Unternehmens zur Ausnutzung der Chancen (Wachstumsstrategie) Überwindung der Schwächen des Unternehmens durch die Ausnutzung der Chancen
Risiken (Threats) Einsatz der Stärken des Unternehmens zur Minimierung der Risiken Minimierung der Schwächen des Unternehmens und der Risiken (Defensivstrategie)

Abb. 2: SWOT-Matrix

Die konkrete Identifikation strategischer Risiken erfolgt in der Unternehmenspraxis häufig im Rahmen eines Workshops mit der Geschäftsführung, dem Risikomanagement, dem Controlling sowie Mitarbeitern aus den relevanten operativen Unternehmensbereichen. Dabei ist es erforderlich, nach einer Erläuterung zentraler Grundbegriffe wie z. B. strategisches Risiko die Unternehmensstrategie mit ihren Kerninhalten und Erfolgsfaktoren umfassend zu beschreiben sowie die Ergebnisse im Vorfeld durchgeführter Umweltanalysen zu diskutieren, bevor über deren Wirkungen auf das Geschäftsmodell des Unternehmens nachgedacht wird.[2]

[1] Für eine ausführliche Darstellung der einzelnen Instrumente vgl. Baum/Coenenberg/Günther, 2013, S. 99 f.
[2] Vgl. Gleißner, 2017, S. 109 ff.

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