Komplexität hat noch einen weiteren Effekt auf den Menschen als Entscheider:[1] Sie kann einen regulativen Prozess anstoßen, der dazu führt, dass mitschwingende, eigentlich sekundäre Ziele unbemerkt in den Fokus rücken. Diese sekundären Ziele sind häufig im Bereich psychischer Bedürfnisse (nach Kompetenz, Bestimmtheit und Affiliation) verortet. Folglich kann es passieren, dass die gewählten Optionen sich an den Anforderungen dieser Bedürfnisziele ausrichten, das ursprüngliche Sachziel wird dabei aus dem Fokus verloren. Im Mittelpunkt dieses Artikels steht dabei der unbemerkte Zielwechsel. Fehlentscheidungen aus Unternehmenssicht, die deshalb zustande kommen, weil einzelne Parteien absichtlich ihre "Schattenziele" verfolgten, sind dabei nicht eingeschlossen.

[1] Siehe auch ausführlich dazu Domeier, "Biases: Der psychische Mechanismus hinter kognitiven Verzerrungen", 2020.

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