Die Einführung von ERP-Systemen ist für Familienunternehmen eine enorme Herausforderung. Die anfängliche "Effizienzeuphorie" legt sich dabei oft bereits in einer sehr frühen Einführungsphase. Der Grund hierfür ist, wie in der Unternehmenspraxis regelmäßig zu beobachten, dass die Projekte zu ERP-Systemen isoliert von IT-Abteilungen geplant und durchgeführt werden. Damit werden die Anforderungen der Funktionsbereich nur unzureichend erfüllt, da sie bei einer isolierten Projektierung nicht bzw. unzureichend in den Implementierungsprozess einbezogen werden.

Für die Controllingorganisation bietet die Einführung eines neuen ERP-Systems nicht nur die Möglichkeit, interne Prozesse durch die Reduktion manueller Tätigkeiten effizienter zu gestalten, sondern auch die eigene Rolle im Unternehmen strategisch zu transformieren. Die Verbesserung der Datenqualität und damit der Reifegrad des eigenen Datenumfelds sind sowohl für gesetzte Effizienzziele, die mit der Einführung eines neuen ERP-Systems einhergehen, als auch für die weitere Professionalisierung oberste Bedingung. Auch deshalb gilt es für die Controllingorganisation bereits in einer frühen Phase der ERP-Implementierung konkrete Anforderungen zu formulieren, die im Wesentlichen Bedarfe zu Datenqualität, -charakter, den zu kontrollierenden Objekten sowie dem damit verbundenen Einfluss auf das Geschäftsmodell des Familienunternehmens beinhalten sollten.

Der Veränderungsprozess sowohl im Gesamtunternehmen als auch in der Controllingorganisation sollte aktiv begleitet werden. Wie dieser Beitrag verdeutlicht ist dieser Gesamtprozess außerordentlich herausfordernd für Controllingabteilungen in Familienunternehmen und nur mit der Unterstützung erfahrener (externer) Experten überhaupt zu realisieren. Gelingt dies, ist die Grundlage für effizientes Controlling im Unternehmen geschaffen und kann durch Automatisierung und den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) auf eine für das Unternehmen neue Ebene gebracht werden.

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