Ähnlich der BCG-Matrix unterstützt die McKinsey-Matrix bei der Entscheidung, wie die zur Verfügung stehenden Ressourcen optimal auf die jeweiligen Geschäftseinheiten verteilt werden sollen. Bei der Beurteilung der Geschäftseinheiten können dabei sowohl harte Kriterien mit Vergangenheitsdaten als auch strategische und qualitative Kriterien, die mögliche zukünftige Entwicklungen abbilden sollen, berücksichtigt werden.

Das Portfolio besteht aus einer externen (Marktattraktivität) und einer internen (Wettbewerbsstärke) Perspektive, die jeweils in die Kategorien gering, mittel und hoch differenziert werden. Daraus ergibt sich eine 9-Felder-Matrix, die Entscheidungen zu den Geschäftseinheiten ermöglichen (siehe dazu Abb. 1).

Abb. 1: Neun-Felder-Portfolio oder McKinsey-Matrix

Um Geschäftsfelder eines der neun Felder zuordnen und daraus Entscheidungen ableiten zu können, empfiehlt sich folgendes Vorgehen in vier Schritten:

  1. Geschäftsfelder abgrenzen

    Zuerst müssen die Betrachtungsobjekte konsequent voneinander abgegrenzt werden. Dies kann beispielweise durch die organisatorische Struktur des Unternehmens (Geschäftsbereiche, Business Units, Vertriebskanäle etc.), anhand von geografischen Merkmalen (Land, Kontinent, Markt etc.) oder Produktfeldern (Technologien, Anwender, Nutzen etc.) erfolgen. Die Gliederung soll so vorgenommen werden, dass sich die einzelnen Objekte nicht gegenseitig beeinflussen und ein getrenntes Management möglich ist.

  2. Marktattraktivität beurteilen

    Grundsätzlich können unbegrenzt viele Faktoren in die Betrachtung der Marktattraktivität einbezogen werden. Beruhend auf einer klaren Vorstellung des übergeordneten, zu erreichenden Ziels, sollen die Verantwortlichen in einem gemeinsamen Prozess die Kriterien auswählen. Um eine Aggregation einer Mischung aus quantitativen und qualitativen Kriterien zu ermöglichen, muss eine einheitliche Skala festgelegt werden. Im Anschluss erfolgt die Gewichtung der jeweiligen Kriterien (siehe Abb. 2). Jede Geschäftseinheit wird hinsichtlich der gewählten Kriterien beurteilt und der berechnete Gesamtwert der Marktattraktivität in einer Tabelle zusammengetragen.

    Abb. 2: Beurteilung der Marktattraktivität

  3. Wettbewerbsstärke beurteilen

    Auch die Wettbewerbsstärke kann anhand vieler interner, direkt beeinflussbarer Faktoren bewertet werden. Zentral ist dabei, dass die Bewertung immer in Relation zu den Wettbewerbern erfolgt, um aussagekräftige und marktbezogene Ergebnisse erzielen zu können.

    Abb. 3: Beurteilung der Wettbewerbsattraktivität im Vergleich zum Mitbewerber

    Analog zu Schritt 2 werden die einzelnen Erfolgsfaktoren für jede Geschäftseinheit zu einem zentralen Gesamtwert aggregiert und in einer Übersichtsliste dargestellt.

  4. Abbildung und Analyse der 9-Felder-Matrix

    Nachdem Marktattraktivität und Wettbewerbsstärke für jede Geschäftseinheit identifiziert wurden, können die Objekte in der 9-Felder-Matrix eingetragen werden. Der gegenwärtige Umsatz und Deckungsbeitrag I in den bestehenden Segmenten bzw. Produkten oder die Kosten können die dritte Dimension bilden, die sich dann in der Größe der Kreise (der sog. "Bubbles") zum Ausdruck bringen.

    Abb. 4: Durch die Positionierung der Segmente im Portfolio sind die Prioritäten der Investitionen bestimmt

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