Zur Bewertung der finanziellen Materialität wird untersucht, inwieweit Nachhaltigkeitsthemen negative oder positive finanzielle Auswirkungen auf die Entwicklung der Cashflows oder der finanziellen Position und Leistung des Unternehmens haben. Für die Bewertung werden die Eintrittswahrscheinlichkeit und das potenzielle finanzielle Ausmaß betrachtet. Dabei sind insbesondere zwei Aspekte relevant.

Erstens ist zu prüfen, inwieweit ein Unternehmen die für das Geschäft kritischen natürlichen oder sozialen Ressourcen auch in Zukunft noch nutzen kann. So ist es beispielsweise denkbar, dass bestimmte Rohstoffe aufgrund von ökologischen oder sozialen Nachhaltigkeitsbelangen in Zukunft nicht mehr in der für das Geschäft erforderlichen Art und Weise verfügbar sind oder nicht mehr vom Unternehmen bezahlt werden können. Gründe hierfür können nachhaltigkeitsinduzierte Preisentwicklungen, die Knappheit von Ressourcen und deren Nutzungsdauer sowie neue Regulierungen sein. Zweitens muss bewertet werden, welche Risiken und Chancen sich aus der mit der Ressourcennutzung verbundenen Abhängigkeit von relevanten Stakeholder-Beziehungen ergeben. Beispiele können Erwartungen oder Finanzierungskosten seitens der Kapitalgeber, Präferenzen oder Sorgfaltspflichten auf Kundenseite, Zielkonflikte seitens der Lieferanten oder auch gesellschaftliche Akzeptanzprobleme durch vom Unternehmen verursachte negative Externalitäten sein.

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