Wutausbrüchen kann man souverän begegnen
Wenn sich jemand vor uns aufbaut, anfängt zu brüllen, zu kreischen oder zu schreien, dann haben wir diesem Gefühlssturm mit unserer Gemütsverfassung auf Normaltemperatur erst einmal nicht viel entgegenzusetzen. Es dauert einen Augenblick, ehe sich entscheidet, wie wir reagieren.
Entweder wir werden ebenfalls wütend und brüllen zurück. Der Streit eskaliert. Oder wir erdulden die Wut, lassen uns als Opfer missbrauchen und fühlen uns gedemütigt.
Wut nicht mit Wut bekämpfen
Gerät unser Gegenüber in Wut, kann uns das ebenfalls wütend machen. Vor allem wenn wir uns keiner Schuld bewusst sind oder der Anlass in keinem Verhältnis zu der wütenden Reaktion steht. Wir fangen an uns zu wehren.
Nach einiger Zeit verlieren wir ebenfalls die Beherrschung, erheben die Stimme und brüllen zurück. Die Folgen können verheerend sein. Manchmal genügt eine einzige Auseinandersetzung dieser Art, um ein Verhältnis dauerhaft zu zerrütten.
Tipp 1: Eskalation verhindern
Wenn Sie dazu neigen, sich von der Wut Ihres Gegenübers anstecken zu lassen, sollten Sie unbedingt verhindern, dass die Auseinandersetzung eskaliert. Suchen Sie nach Möglichkeit schnell das Weite. Und wenn Sie dabei die Tür lautstark hinter sich schließen müssen, ist das immer noch besser, als wenn Sie zurückbrüllen.
Die große Demütigung
Wer Wut erdulden muss, fühlt sich gedemütigt. Haben Sie unter einem cholerischen Vorgesetzten zu leiden, dann kennen Sie dieses Gefühl abgrundtiefer Machtlosigkeit. Fast alle nehmen die Wutausbrüche ihres Vorgesetzten in Opferhaltung hin. Er ist ja in der stärkeren Position. Doch leidet ihre Selbstachtung, weil sie sich diese unwürdige Behandlung gefallen lassen haben.
Für Führungskräfte ist es noch demütigender, wenn einem ihrer Mitarbeiter plötzlich der Kragen platzt. Lassen sie sich anschreien, dann gefährdet das ihre Position, sie haben sich hilflos gezeigt und verlieren an Respekt. Auch wenn sie den Mitarbeiter im Nachhinein zur Verantwortung ziehen, können sie diesen einen Moment nicht ungeschehen machen.
Wie Sie Ihre Souveränität bewahren
Unter zivilisierten Menschen sollte man sich eigentlich nicht anschreien. Es gibt andere Möglichkeiten, jemanden auf einen Fehler hinzuweisen. Machen Sie sich also bewusst: Sie müssen sich von niemandem anschreien lassen.
Und doch hilft Ihnen diese Einsicht nicht viel weiter, wenn Ihr Vorgesetzter vor Ihnen steht und ihm die Stirnader vor Wut zu platzen droht. Was tun? Das erste, was Sie in dieser Situation brauchen, ist Kühle und Abgeklärtheit und einen dicken Schutzschild.
Tipp 2: Aktivieren Sie Ihren "inneren Aufprallschutz"
Den können Sie nicht nur gut gebrauchen, wenn Sie jemand mit einem dummen Spruch herausfordert, sondern auch wenn jemand wütend ist. Warten Sie also ab, bleiben Sie ruhig und versuchen Sie sich vorzustellen, wie Sie Ihren Aufprallschutz aufbauen. Halten Sie den Angriffen stand. Zeigen Sie nicht Ihr "Angstgesicht" und ducken Sie sich nicht weg.
Der Wutkeller
Machen Sie sich klar: Ein Wutausbruch ist ein emotionaler Ausnahmezustand. Sehr hilfreich ist hier die Vorstellung von einem "Wutkeller". Stellen Sie sich vor, Ihre Auseinandersetzung würde auf zwei Etagen stattfinden. Im Erdgeschoss sitzen Sie dem anderen gegenüber und versuchen sachlich die Vorfälle zu klären. Unten im "Wutkeller" tobt er unterdessen seine Wut aus. Lassen Sie ihn dort allein und steigen Sie auf keinen Fall zu ihm hinunter.
Tipp 3: Im Wutstadium soll der andere sich erst einmal austoben
Wenn Sie antworten, dann stets knapp, sachlich und emotionslos. Fangen Sie nicht an sich zu rechtfertigen oder Ihr Verhalten zu begründen. Dadurch würden Sie Ihre guten Gründe, die Sie später noch brauchen, nur "verbrennen".
Tipp 4: Verzichten Sie auf schlagfertige Antworten
Solange sich Ihr Gegenüber noch austobt, sollten Sie sich schlagfertige Kommentare unbedingt verkneifen. Ganz klar: Wenn Sie schlagfertig reagieren, reizt das den anderen noch mehr.
Schade eigentlich, denn gerade wütende Menschen bieten viel Angriffsfläche für einen schlagfertigen Konter. Weil es schon anstrengend genug ist, wütend zu sein, reden sie oft den größten Blödsinn zusammen. Das gäbe Ihnen Gelegenheit, die eine oder andere schlagfertige Replik anzubringen. Und doch sollten Sie diese lieber für eine günstigere Gelegenheit aufsparen.
-
Arbeitsstättenverordnung Büro: Mindestgröße und Raumhöhe
4.727
-
Fürsorgepflicht bei Alkohol am Arbeitsplatz: Was müssen und was können Arbeitgeber tun?
1.798
-
Arbeiten mit Absturzgefahr: Alles Wissenswerte zur G 41-Untersuchung
1.111
-
Unterweisung im Arbeitsschutz: Die wichtigsten Grundlagen und Fakten auf einen Blick
1.082
-
Lärmbelästigung am Arbeitsplatz: Grenzwerte und Maßnahmen
1.033
-
Fahr-, Steuer- und Überwachungstätigkeiten: Alles Wissenswerte zur G 25-Untersuchung
864
-
Gefährdungsbeurteilung erklärt: Pflichten, Fristen, Zuständigkeiten und mehr
715
-
Wann ist ein Arbeitsunfall meldepflichtig?
6762
-
Sanitärräume und Toiletten – was ist zu beachten?
6542
-
Gefährdungsbeurteilung Mutterschutz richtig durchführen
617
-
Lockout-Tagout (LOTO) – Wie die moderne Wartungssicherung funktioniert
07.10.2024
-
Invasive Arten als Problem des Arbeitsschutzes
04.10.2024
-
Generation Z und Arbeitsschutz – neue Perspektiven für sichere Arbeitsplätze
02.10.2024
-
Wie neue Technologien für mehr Sicherheit sorgen
27.09.2024
-
Sicherheitskultur mit der Bradley-Kurve verbessern
26.09.2024
-
Wie kann man Fachkraft für Arbeitssicherheit werden?
25.09.2024
-
Betriebsbegehungen: Vorbereitung und Durchführung
23.09.2024
-
Rekord bei Mängeln an Brandschutzanlagen
20.09.2024
-
Kosten senken im Arbeitsschutz – aber ohne Sicherheitsverluste
19.09.2024
-
So geht sicheres Arbeiten an LCD-Bildschirmen
18.09.2024