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Armaturen sollen normgerecht sein.

4.2.1 Allgemeine Anforderungen

Ein wesentliches Kriterium für den sicheren Betrieb einer Schlauchleitung ist die fachgerechte Einbindung der Armaturen in die Endstücke des Schlauches. Die Einbindung darf daher nur von einer Schlauchfachwerkstatt vorgenommen werden[1]. Die Montagehinweise der Hersteller sind zu beachten.

Schlaucharmaturen müssen so ausgewählt werden, dass sie den zu erwartenden mechanischen, thermischen und chemischen Beanspruchungen standhalten (siehe Beständigkeitslisten der Hersteller).

Werden wesentliche Veränderungen an Schlauchleitungen vorgenommen, ist das einem neuen Inverkehrbringen nach Druckgeräterichtlinie[2] gleichzusetzen. Wesentliche Veränderungen sind z. B. Einbinden von anderen Sonderarmaturen, Anschweißen von anderen Armaturen an Metallschläuche. Keine wesentliche Änderung ist z. B. der Ersatz einer Armatur durch eine baugleiche oder eine Reparaturschweißung.

Um elektrostatische Aufladungen sicher abzuleiten, sind bei Schlauchleitungen die leitfähigen Teile des Schlauches mit den beiden metallischen/elektrisch leitfähigen Endarmaturen elektrisch zu verbinden.

Bei Schläuchen mit leitfähigem Schlauchmaterial (z. B. leitfähige Elastomerschichten bei Ω oder Ω/T-Schläuchen) ist die Verbindung der Armaturen mit dem leitfähigen Schlauchmaterial ausreichend. Eine metallische Stützwendel oder andere Metalleinlagen müssen aus elektrostatischen Gründen nicht an die Armaturen angeschlossen werden, wenn die Metallteile direkt in das leitfähige Schlauchmaterial eingebettet sind. Es ist jedoch auch möglich, die Metalleinlagen an nur einer Armatur anzuschließen.[3]

Bei isolierendem Schlauchmaterial sind alle leitfähigen Teile des Schlauches mit den Endarmaturen zu verbinden (Beispiele: bei Folienwickelschläuchen die metallische Innen- und Außenwendel; bei M oder M/T-Schläuchen sind die metallischen Litzen und ggf. vorhandene metallische Stützwendeln anzuschließen).

[1] Siehe Abschnitt 6.4.3 und Anhang 1 dieses Merkblatts.
[2] Siehe Anhang 6 Nr. 6.
[3] Diese Ausführungen gelten nicht bei der pneumatischen Förderung von Schüttgütern. Hier gelten besondere Anforderungen (siehe TRGS 727).

4.2.2 Befestigungsarten

Bei Schläuchen aus Elastomeren und Thermoplasten sind nur Klemmfassungen, Pressfassungen und, in Ausnahmefällen, einvulkanisierte Schlaucharmaturen zugelassen[1]. Bei Folienwickelschläuchen sind die von den Herstellern empfohlenen Armaturen einzusetzen. Schlauchbefestigungen mittels z. B. Schlauchschelle, Spannband, Schlauchbinder, Montagedraht sind bei keinem dieser Schläuche zulässig.

Klemmfassungen umfassen den Schlauch von außen und stellen so eine dichte kraft- und formschlüssige Verbindung her. Klemmfassungen sind in der Regel ohne Sonderwerkzeug zu montieren. Sie können wiederverwendet werden.

Bei Pressfassungen wird die erforderliche Kraft zum Halten und Dichten durch eine bleibende Verformung der Außenhülse erzeugt. Zur Montage ist eine spezielle Montagepresse erforderlich. Pressfassungen können nicht wiederverwendet werden. Sie können bei Undichtigkeit nicht nachgepresst werden.

Die Konfektionierung von gewellten Metallschläuchen erfolgt durch Schweißen. Sie ist durch den Hersteller der Schlauchleitung oder eine Schlauchfachwerkstatt durchzuführen. Dabei ist die in DIN 2827[2] vorgeschriebene innen grat- und spaltfreie Schweißverbindung anzuwenden (Abbildung 3 dieses Merkblatts).

Für Schlauchleitungen vorzugsweise benutzte Anschlussarten zeigt die nebenstehende Tabelle 5. Weitere Armaturen:

  • Für Schlaucharmaturen mit Klemmfassung für Dampf und Heißwasser siehe DIN EN 14423[3].
  • Für Schlauchleitungen aus nichtrostenden Stählen für chemische Stoffe siehe DIN 2827.

Abbildung 3: Grat- und spaltfreie Schweißverbindung

Symbol Vorteile Nachteile

Flansch (DIN EN 1092-1, DIN EN 14420-4)

Bevorzugt eingesetzt bei großen Nennweiten

(ab DN 150)
Schlüsselsatz erforderlich
    Große Ausladung
    Schwer
    Aufwändiges Montieren und Dichten: bei höheren Drücken Nut und Feder erforderlich

Verschraubung

(DIN EN ISO 228-1, DIN EN 14420-5)

Gewinde flachdichtend Vielzahl von Varianten, die unterschiedliche Schlüssel benötigen
Kleine Ausladung Begrenzung auf G4
Feste Verbindung    
Handlich    

Rundgewindeverschraubung

(DIN 405-1)

Rundes Gewinde Hakenschlüssel erforderlich
Schnelle Verbindung, da nur 3 1/2 Gewindegänge Nicht vibrationsfest
    Verwechslungsgefahr mit Verschraubungen gleicher Bauart für Getränke

Tankwagenkupplung

(DIN EN 14420-6)

Gewinde bei Anschlussteilen flachdichtend Nur 3 Größen vorhanden (DN 50, 80, 100)
Nur geringes Positionieren (bis 15 °) der Kupplungshälften Entkuppeln unter Druck möglich
Kein Spezialschlüssel    
Schnelles Kuppeln    
Vibrationsfest durch Klapphebelarretierung    

Hebelarmkupplung

(DIN EN 14420-7)

Gewinde bei Anschlussteilen flachdichtend Entkuppeln unter Druck möglich
Keine Positionierung der Kupplungshälften Kupplung unhandlich bei 5" und 6" (Leckagen bei Biegung, da nur 2 Hebel)
Kein Spezialschlüssel Undichtigkeiten bei gealterter Kupplungsdi...

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