Für den Erfolg eines Unternehmens, einer Abteilung, einer durchgeführten Maßnahme oder allgemein einer ausgeführten Aufgabe sind nicht nur die Ergebnisse und deren Qualität maßgebend. Den Erfolg bestimmen in gleichem Maße die Zielerreichung, die Wirksamkeit von Maßnahmen sowie das Verhältnis von Aufwand und Erreichtem. Dies gilt auch für den Erfolg des betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutzes.

Zwei Kenngrößen beschreiben den Erfolg betrieblicher Aktivitäten, zu denen auch Sicherheit und Gesundheitsschutz zählen: die Effektivität und die Effizienz.

Effektivität

Nach Corsten (1993) stellt die Effektivität lediglich ein Globalmaß für die Eignung einer Aktivität zur Erreichung eines definierten Zieles dar. Die Effektivität beschreibt vor allem die Zielerreichung und bewertet den Grad der Zielerreichung. Sie sagt damit auch etwas darüber aus, ob bei der Ausführung einer Aufgabe, bei einem Prozess oder anderen Aktivitäten geeignete Maßnahmen ergriffen und diese zielorientiert sowie wirkungsvoll ausgeführt wurden. Eine differenzierte Betrachtung (Bewertung) der Wirksamkeit sowie der Wirkungen im Verhältnis zum Aufwand erfolgt jedoch nicht.

Effizienz

Bei der Effizienz steht das Verhältnis von Input und Output und die Wirksamkeit sowie die Bewertung von beidem im Vordergrund. Effizienz beschreibt also den Wirkungsgrad einer Aktivität (möglichst auch im Vergleich zu alternativen Aktivitäten) und die Wirksamkeit einer Aktivität, wobei die Wirksamkeit das Verhältnis von erreichten Wirkungen zu den angestrebten Zielen darstellt.

Bezogen auf den Arbeits- und Gesundheitsschutz könnte man vereinfacht sagen: Die Effektivität gibt darüber Auskunft, ob Festlegungen und Maßnahmen richtig organisiert und in welchem Maße auch wirkungsvoll (Grad der Zielerreichung) getan werden. Wohingegen die Effizienz darüber Auskunft gibt, ob das Richtige (die richtigen Festlegungen und Maßnahmen), richtig (zielorientiert) und wirkungsvoll (mit einem hohen Wirkungsgrad) getan wurde.

In der Praxis werden die beiden Begriffe häufig synonym verwendet. Ungeschadet dessen, sind die dahinter liegenden Größen (Zielerreichung, Wirksamkeit und das Verhältnis von Aufwand und Erreichtem) für einen erfolgreichen Arbeits- und Gesundheitsschutz, der konkrete Wirkungen anstrebt und auch erkennbar erzielt, von zentraler Bedeutung.

Unsere Erfahrungen zeigen, dass in Unternehmen, in denen der Arbeits- und Gesundheitsschutz der Wirksamkeit der eigenen Aktivitäten einen hohen Stellenwert beimisst und dies auch kommuniziert (z. B. in Gesprächen mit dem Management oder im Arbeitsschutzausschuss) sich die gelebte Praxis deutlich verbessert.

 
Praxis-Tipp

Wirkungsorientierte Ausrichtung

Richten Sie den betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz wirkungsorientiert aus: Betonen Sie, dass es primär um die betrieblichen Wirkungen (Nutzen für das Unternehmen und die Mitarbeiter) geht und bei einem konsequenten Handeln gleichzeitig die öffentlich-rechtlichen Verpflichtungen erfüllt werden.

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