So optimieren Sie Ihre Kanzleiwebsite in Zeiten von KI-Chats

Die Website einer Steuerkanzlei ist weit mehr als ein Schaufenster für die offerierten Beratungsleistungen. Sie ist oft der erste Kontaktpunkt für potenzielle Mandanten und ein Türöffner. Um gefunden zu werden, war bisher Google das Maß der Dinge. Mit Generative Engine Optimization (GEO) ergeben sich nun Chancen, auch die Sichtbarkeit und Relevanz für KI-Antwortmaschinen zu steigern. 

Die digitale Präsenz einer Steuerkanzlei ist für viele Menschen die erste Anlaufstelle, um Steuerfragen zu klären. Ein modernes und professionelles Design ist daher unverzichtbar. Klare Strukturen, ansprechende Farben und eine benutzerfreundliche Navigation vermitteln Seriosität und Kompetenz und sollten selbstverständlich sein.

Darüber hinaus müssen Websites auf mobilen Endgeräten optimal bedienbar sein. Eine fehlerhafte Darstellung auf Smartphones oder Tablets wird heutzutage als unprofessionell wahrgenommen. Insbesondere für Kanzleien, die sich als digital bezeichnen, ist das ein No-Go. 

Autorität und Vertrauenswürdigkeit vermitteln

Die wichtigsten Basics digitaler Sichtbarkeit der vergangenen Jahre haben auch im KI-Zeitalter Bestand: Ein umfassender Überblick über die angebotenen Leistungen ist Pflicht. Insbesondere in Zeiten, in denen mit KI in normaler Sprache gesprochen wird, gilt: Präsentieren Sie die Leistungen Ihrer Steuerkanzlei in einer verständlichen Sprache. Fachjargon schreckt ratsuchende Laien ab und sollte vermieden werden. Nicht zu vergessen: Ein prominent platzierter "Kontakt"-Button, der zu einer Seite mit Telefonnummer, E-Mail-Adresse und einem Kontaktformular führt, ist Pflicht. Noch besser: Ein digitales Terminbuchungssystem, mit dem Interessenten direkt online einen Beratungstermin vor Ort vereinbaren können.

Autorität und Vertrauenswürdigkeit sind weitere wichtige Erfolgsfaktoren einer modernen Steuerkanzleiseite. Eine ansprechende Teamvorstellung mit Fotos und kurzen Profilen ist dafür bestens geeignet, ebenso sollten Zertifizierungen oder Mitgliedschaften in Berufsverbänden hervorgehoben werden, um die Expertise der Kanzlei zu unterstreichen. Ein Blog oder News-Bereich, der aktuelle Themen wie Steueränderungen oder Tipps zur Finanzplanung behandelt, bietet zusätzlichen Mehrwert und positioniert die Kanzlei als kompetenten Partner. Insbesondere Blogs können Besucher anziehen und die Sichtbarkeit erhöhen.

Google bleibt wichtig, aber …

Doch selbst wenn eine Website in sich stimmig ist und alle Anforderungen erfüllt: Die Besucher kommen nie von allein. Eine Kanzleihomepage muss im Internet gefunden werden: Search Engine Optimization (SEO) war hier in der Vergangenheit das Stichwort, also die Optimierung der Website für Suchmaschinen. Das bleibt auch künftig wichtig. SEO-Agenturen bieten dafür vielseitige Dienstleistungen an.

Die SEO-Basics sollten Kanzleiinhaber auch selbst stets im Blick haben: So ist es essenziell, dass auf der Website relevante Schlüsselbegriffe genannt werden, nach denen Interessenten suchen. Die Inhalte sollten außerdem gut strukturiert, relevant und einzigartig sein. Auch eine verschlüsselte HTTPS-Verbindung und eine schnelle Ladezeit müssen gewährleistet sein. Verlinkungen von anderen, hochwertigen Websites können die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen von Google ebenfalls verbessern. Aber mit der zunehmenden Verbreitung von generativen KI-Modellen verändert sich das digitale Suchverhalten.

Nach SEO kommt GEO

Suchende nutzen heutzutage vermehrt so genannte KI-Antwortmaschinen, um ihr Informationsbedürfnis zu befriedigen. Das Besondere: Nutzer können auch komplexe Fragestellungen eingeben und erhalten darauf umfangreiche Antworten. Statt einer URL-Liste mit kurzer Inhaltsbeschreibung gibt es also sofort die Antwort auf die Frage.

Um dies zu ermöglichen, greift die KI einerseits auf Trainingsdaten zu und zieht andererseits auch vertrauenswürdige Online-Quellen hinzu. SearchGPT und Perplexity sind prominente Vertreter auf diesem Gebiet. Ihre KI-Chats sind in der Lage, auch das Internet nach Informationen zu durchsuchen. Das Ziel moderner Website-Optimierungen ist es daher, sowohl von den "alten" Suchmaschinen wie Google gefunden zu werden als auch in das Relevant Set der KIs zu gelangen, um zusätzlich in den Antwortmaschinen sichtbar zu werden.

Drei einfache umzusetzende GEO-Maßnahmen

Wenn Interessenten eine KI nach einer Steuerberatung für ein bestimmtes Fachgebiet oder in einer bestimmten Region fragen, sollte im Idealfall auch die eigene Steuerkanzlei genannt werden, wenn sie für die Anfrage relevant ist. Neben dieser direkten Möglichkeit könnte eine Steuerkanzlei auch indirekt die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, indem sie als vertrauenswürdige Quelle für die Recherche der KI genannt wird. Beides lässt sich mit einigen grundlegenden Maßnahmen fördern:

  • Vertrauenswürdige Inhalte präsentieren
    • KI-Modelle priorisieren verlässliche Quellen. Kanzleien können ihre Autorität steigern, indem sie regelmäßig hochwertige Inhalte zu Steuerfragen veröffentlichen, die präzise und faktenbasiert sind. Der Verweis auf aktuelle Studien, Grundsatzentscheidungen oder BMF-Schreiben kann die Vertrauenswürdigkeit dieser Inhalte belegen beziehungsweise zusätzlich steigern.
  • Struktur, Struktur, Struktur
    • KIs lieben strukturierte Inhalte. Mehr noch als bei SEO sollte darauf geachtet werden, dass Inhalte übersichtlich mit aussagekräftigen Überschriften, kurzen Absätzen und einer sinnvollen Struktur präsentiert werden.
  • Frage-Antwort-Formate einbauen
    • KI-Antwortmaschinen geben umfassende Antworten. Daher kann es hilfreich sein, wichtige Fragen auf seiner Website zu formulieren und diese dort auch vollständig zu beantworten. Tipp: Nutzen Sie dafür auch FAQ-Formate.


Wo eine Kanzleiwebsite noch gefunden werden sollte 

Neben den Suchmaschinen und KI-Chats spielt die Präsenz auf anderen Plattformen ebenfalls eine Rolle. So bleiben auch Branchenverzeichnisse wichtig. Hinzukommt: Eine gepflegtes Unternehmensprofil auf Google ist Voraussetzung, damit die Kanzlei bei lokalen Suchen prominent angezeigt wird. Positive Bewertungen steigern zusätzlich die Attraktivität.

Social-Media-Kanäle wie LinkedIn oder Facebook bieten darüber hinaus die Möglichkeit, mit potenziellen Mandanten – aber auch mit Fachkollegen – in Kontakt zu treten und die Kanzlei als moderne Marke zu präsentieren. Diese Kanäle eignen sich auch sehr gut für die Kommunikation von Neuigkeiten oder Karrieremöglichkeiten. Je nach Ziel und Zielgruppe könne auch YouTube oder TikTok potenzielle Mandanten ansprechen oder Aufmerksamkeit auf die Angebote einer Kanzlei lenken.

Damit wird deutlich: Die digitale Welt dreht sich rasant weiter. Wer mithalten möchte, muss ebenfalls aktiv werden. Eine moderne Kanzleiwebsite sollte daher regelmäßig auf den Prüfstand gestellt werden, damit die den neusten Ansprüchen gerecht wird. Die gute Nachricht: Vieles lässt sich mit wenig Aufwand selbst sicherstellen – von einer klaren Sprache über strukturierten Inhalte bis hin zur Glaubwürdigkeit.

Wer neben SEO-Aspekten nun auch die Grundanforderungen von GEO berücksichtigt, hat gute Chancen, nicht nur in traditionellen Suchmaschinen sichtbar zu bleiben, sondern auch in KI-generierten Antworten aufzutauchen. Noch ist GEO die Kür, aber schon bald könnte es zur neuen Pflicht für Steuerkanzleien werden, wenn sie langfristig in der digitalen Welt sichtbar bleiben wollen.


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