Kanzleiporträt

Diese Kanzlei stellt Gemeinwohl über Gewinnmaximierung


Diese Kanzlei stellt Gemeinwohl über Gewinnmaximierung

Zwei Steuerberater gehen einen ungewöhnlichen Weg: Mit den Upstalsboom Unternehmenslotsen haben Jan-Philipp Kriegel und Carsten Meyer zur Heyde eine Kanzlei gegründet, die sich konsequent auf Werte wie Vertrauen, Verantwortung und Gemeinwohl ausrichtet. Ihr Ziel: Unternehmen begleiten, die Wirkung erzielen wollen.

Was passiert, wenn Steuerberater ihre Komfortzone verlassen und neue Wege gehen? Jan-Philipp Kriegel und Carsten Meyer zur Heyde haben mit den Upstalsboom Unternehmenslotsen eine Kanzlei gegründet, die sich konsequent auf Gemeinwohl und Werte ausrichtet. Ihr Ansatz: Steuerberatung, die Unternehmen stärkt und Wirkung erzielt. An Ihrer Seite ist Mitgründer Bodo Janssen, der den Upstalsboom Weg entwickelt hat und mit seiner Philosophie einen ganz besonderen Anteil an der Entstehung der Gesellschaft hatte.

Der innere Kompass: Menschen stärken – Verantwortung übernehmen

Wer mit Jan-Philipp Kriegel und Carsten Meyer zur Heyde spricht, merkt schnell: Diese Kanzlei wurde nicht aus Umsatzüberlegungen gegründet, sondern aus der inneren Haltung heraus, Gutes bewirken zu wollen. Erfolg definieren sie klar: nicht als Gewinn, sondern als gelingende Beziehung – nach innen und außen. Nach außen geht es ihnen darum, gemeinwohlorientierte Unternehmungen wirksam und robust zu machen. Nach innen soll ein guter Rahmen geschaffen werden, der wie ein Gewächshaus für Menschen wirkt, in dem sie sich entwickeln und ihre individuelle Kraft entfalten können.

"Vertrauen ist die Basis für alles – auch und gerade für eine werteorientierte Kanzlei", sagt Carsten Meyer zur Heyde. "Und Vertrauen entsteht, wenn Werte gelebt werden – nicht nur nach außen, sondern im täglichen Miteinander."

Entscheidend dafür sei es, Menschen mit einem anschlussfähigen Wertesystem zu finden. Die Kanzlei solle ein Ort sein, an dem sich jeder zeigen kann – so wie er ist. Ihr Wertekompass gibt dabei Orientierung: Menschen stärken und Verantwortung übernehmen.

Geld ist Treibstoff für Wirkung, nicht Selbstzweck

Die Upstalsboom Unternehmenslotsen haben ihr Finanzmodell konsequent auf Wirkung ausgerichtet. Carsten Meyer zur Heyde beschreibt es so: "Das Geld, das wir erwirtschaften, dient zwei Zwecken: Die eine Hälfte kommt unseren Kunden durch Beratungspakete zugute. Die andere Hälfte dient der Persönlichkeitsentwicklung der Menschen und des Teams sowie Innovationsprojekten zur technologischen Weiterentwicklung. Damit ist grundsätzlich alles erreicht und die Zukunftsfähigkeit gesichert. Überschießende Beträge werden anteilig gespendet und gleichmäßig im Team geteilt. Es gibt also keine Ausschüttungen, keine Bonustöpfe für Partner. Wir sind ein Unternehmen im Verantwortungseigentum. Das bedeutet, das Unternehmen gehört sich selbst. Für uns ist klar: Geld ist der Treibstoff, nicht das Ziel."

Von der Sehnsucht zur Struktur

Ein Begriff, der im Gespräch immer wieder fällt: Sehnsucht. Carsten Meyer zur Heyde beschreibt sie als "Leitstern", als das leise, aber kraftvolle Gefühl, dass Wirtschaft anders gehen muss – sinnerfüllter, menschlicher, nachhaltiger: "Ich habe jahrelang mein Rudel gesucht. Menschen, die das nicht nur denken, sondern leben. Diese Sehnsucht hat mich getragen und zu den Upstalsboomern und schließlich zu Jan geführt."  Jan-Philipp Kriegel ergänzt: "Ich habe mich oft gefragt, wofür ich meine Fähigkeiten eigentlich einsetzen will. Nur um reiche Menschen noch reicher zu machen? Das war mir irgendwann zu wenig." Diese Sehnsucht mündete nicht in Utopie, sondern in ein strukturiertes Kanzleikonzept.

Mandanten mit Wirkung – nicht mit Umsatzhöhe

Mandanten, die ihre Werte teilen, werden mit offenen Armen empfangen – doch wer nicht bereit ist, Standards, Prozesse und Verantwortung mitzutragen, wird konsequent abgelehnt. "Wir investieren am Anfang Zeit und Energie für Fähigkeiten und gute Gewohnheiten. Aber wenn wir merken, der Wille zur Selbstführung fehlt – dann trennen wir uns auch wieder", sagt Carsten Meyer zur Heyde.

Das Mandanten-Onboarding folgt einem Drei-Stufen-Modell:

  1. Werteverständnis und gesellschaftlicher Beitrag
  2. Bereitschaft zu strukturierter Zusammenarbeit
  3. Verbindlichkeit in der Umsetzung

So stellen sie sicher, dass ihre Werte nicht verwässert werden und die Zusammenarbeit dauerhaft Freude macht.

Die Zielgruppe der Lotsen ist klar: gemeinwohlorientierte Unternehmen, Social Startups, Pioniere der Nachhaltigkeit – kurz: Organisationen, die mehr als nur Produkte verkaufen wollen. Die Kanzlei versteht sich dabei nicht nur als Dienstleisterin, sondern als Partnerin auf Augenhöhe.

"Viele Mandanten spüren eine Sehnsucht – nach Ordnung, nach Klarheit, nach einer Steuerberatung, die sie wirklich versteht und die eigene Unternehmung stärkt. Eine Beratung, welche die Fähigkeiten der Mandanten ergänzt und den Mindload im Zusammenhang mit Büroorganisation und administrativen Herausforderungen senkt. Um eigene Wirksamkeit des Mandanten weiterzuentwickeln. Genau dafür sind wir da", beschreibt Jan-Philipp Kriegel. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch ihre Kooperationen, etwa mit einem spezialisierten Buchhaltungsbüro oder den Wegbegleitern aus dem Upstalsboom-Netzwerk.

Gemeinwohl-Bilanz als Kompass

"Als ich zum ersten Mal von der Gemeinwohl-Bilanz gehört habe, dachte ich: Ah, Bilanz – das ist mein Thema", erzählt Carsten Meyer zur Heyde schmunzelnd. Doch was ihn wirklich gepackt hat, war die dahinterliegende Gemeinwohl-Matrix: "Plötzlich hatte ich ein Instrument in der Hand, das unsere Werte und unser Handeln greifbar, strukturiert und messbar macht. Kein Idealismus aus dem Bauch, sondern ein echter Kompass für Entscheidungen und eine Reflexionsgelegenheit für das gesamte Team."

Doch nicht nur intern ist die Matrix wirksam. Gemeinsam mit der Gemeinwohl-Bilanz wird daraus ein Angebot für Mandanten: Unternehmen, die sich auf den Weg machen wollen, ihre eigene Wirkung transparenter und strategischer zu gestalten, bekommen so eine strukturierte Begleitung, die über klassische Kennzahlen hinausgeht. "Gerade für Social Entrepreneurs oder nachhaltig ausgerichtete Mittelständler ist das ein echter Mehrwert", ergänzt Jan. "Sie bekommen nicht nur steuerliche Beratung, sondern einen Orientierungsrahmen für ihre ganze Organisation. Damit lässt sich der eigene Beitrag zum Gemeinwohl systematisch reflektieren und messbar machen und sich am Gleichgewicht aus ökonomischem, ökologischem und sozialem Nutzen auszurichten."

Teamaufbau mit Haltung

Um Gleichgesinnte mit einem anschlussfähigen Wertesystem zu finden, setzen die Upstalsboom Unternehmenslotsen insbesondere auf persönliche Empfehlungen, Kollegen suchen Kollegen, Netzwerkpartner – oder Initiativen mit Sinnbezug. "Wir glauben an den Sog, nicht an den Druck", sagt Carsten Meyer zur Heyde. Wer bei den Upstalsboom Unternehmenslotsen arbeitet, weiß: Es geht um mehr als eine Stelle – es geht um einen Beitrag. Die Gehälter sind transparent, das Fortbildungsbudget üppig, die Arbeitszeit beträgt 35 Stunden bei vollem Gehalt. "Wir haben ein Refugium geschaffen", sagt Carsten, "für Steuerfachleute, die Mensch bleiben wollen."

Kanzlei als Keimzelle – Wirkung in alle Richtungen

Die Upstalsboom Unternehmenslotsen wirken nicht nur nach innen – sondern bewusst auch nach außen. Spendenmodelle, Pro-Bono-Beratungen, Zeitstiftungsprojekte und niedrigschwellige Einstiegsformate wie das Unternehmer-Weekly sind fester Bestandteil des Konzepts. Auch Unternehmen, die noch nicht „mandatsreif“ sind, sollen Zugang zu Wissen bekommen – z. B. durch Webinare, persönliche Beratung oder einfache Einstiegsformate.

"Gemeinwohlorientierte Unternehmen haben oft keine Finanzierung – und damit auch keinen Zugang zu guter Beratung. Das werden wir ändern", so Carsten. Die Kanzlei versteht sich als Hebel für mehr Wirkung in der Gesellschaft – nicht als reines Steuerbüro.

Die Upstalsboom Unternehmenslotsen lieben es zu kooperieren, um die bestmöglichen Ergebnisse für ihre Mandanten zu erzielen. In der Gründungsphase haben sie selbst viel Support erhalten: Bernd Hinrichs, Autor, hilft beim Denken, sortiert und strukturiert Themen und ist so etwas wie ein Co-Pilot und ein Vertrauter geworden. Rechtsanwalt Sebastian Stindt hat die Gründung im Verantwortungseigentum mit seiner Expertise nicht nur begleitet, sondern möglich gemacht.

Zukunft? Ja – aber mit gesundem Wachstum

Aktuell steht die Kanzlei noch am Anfang. Die Website geht in Kürze live, das erste Team mit sechs Mitarbeitenden steht, die Mandate sind selektiv ausgewählt. Sie stehen am Anfang einer spannenden Reise und ihre Begeisterung für den Weg ist deutlich spürbar. Dabei verstehen sie sich als Vorbild und Inspiration, nicht als Missionare. "Wir freuen uns über jede Kanzlei, die etwas bei uns entdeckt, was sie für sich mitnehmen kann", sagt Jan. "Aber wir werden nicht losziehen, um die Welt zu bekehren."

Denkanstoß an die Kolleg:innen

Was können andere aus diesem Modell mitnehmen? Die Antwort der beiden ist simpel – und anspruchsvoll zugleich: "Beginnt mit der Frage: Wofür und für wen machen wir das eigentlich? Nicht: Was bringt es uns?" Sie selbst beantworten die Frage wie folgt: "Wir sind dafür da, dass unsere Mandanten ihre Themen vorantreiben können, die sie lieben und für die sie brennen. Wir schaffen dafür die Freiräume, die es braucht und geben unseren Kunden das gute Gefühl, alles im Griff zu haben!" Es geht um Führung und Management in Balance, je nachdem, was die jeweilige Situation gerade benötigt. So können Haltung, Sinn und Struktur sogar zu einem starken Differenzierungsmerkmal werden.


Info

Was ist der Upstalsboom Weg – und wer ist Bodo Janssen?

Der Upstalsboom Weg ist ein wertebasierter Kulturentwicklungsprozess, der seinen Ursprung im gleichnamigen Hotelunternehmen hat – der Upstalsboom-Gruppe mit Sitz in Emden. Bekannt wurde dieser Weg durch Geschäftsführer Bodo Janssen, der nach einer persönlichen Krise sein Unternehmen radikal neu ausrichtete – mit Fokus auf Menschenwürde, Sinn, Vertrauen und Führung auf Augenhöhe.

Sein Buch "Die stille Revolution" wurde zum Bestseller, seine Impulse beeinflussen heute zahlreiche Unternehmen im deutschsprachigen Raum. Statt klassischer Hierarchien und Zahlenfixierung geht es auf dem Upstalsboom Weg um innere Haltung, gemeinsames Wachstum und gesellschaftliche Verantwortung.


Schlagworte zum Thema:  Steuerberatung
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