Bitcoin: Woher kommen die Kursschwankungen der Kryptowährung?
Bitcoin-Börsenkurs basiert auf Vertrauen in die Akzeptanz
Kryptowährungen im Allgemeinen sind hochspekulativ - so auch Bitcoins. Durch ihre enorme Volatilität können sie rapide an Wert gewinnen, aber auch innerhalb kürzester Zeit einen enormen Werteverlust erleiden. Wie ist es jedoch möglich, dass eine Digitalwährung einen Wert besitzt?
Grundsätzlich gilt, dass Bitcoins dann an Wert gewinnen, wenn eine steigende Anzahl an Personen immer mehr Bitcoins an den Börsen handeln und damit dieser Währungsform das nötige Vertrauen schenken, verknüpft mit der Erwartung etwas „Echtes“ im Gegenzug zu erhalten. Würden unter anderem Unternehmen diese Währungsart nicht mehr anerkennen, würde diese ihren gesamten Wert verlieren. Folglich regulieren Angebot und Nachfrage den Preis eines Coins. In Deutschland akzeptieren bereits mehrere Geschäfte Bitcoin als Zahlungsmittel. Auch in diversen Restaurants, Cafés oder Bars können Gäste bereits mit der Digitalwährung bezahlen.
Bitcoin-Börsenkurs ist hochspekulativ
Ein Werteverlust hingegen kann mehrere Gründe haben. Als die chinesische Regierung im September 2017 sämtliche Börsen in China anwies, den Bitcoin-Handel auszusetzen, hat sich konsequenterweise die international anerkannte Börse BTC China dazu entschieden, aus dem Bitcoin-Geschäft auszusteigen. Gerade ein Ausstieg Chinas sorgte für einen enormen Kurseinbruch der Kryptowährung, galt sie doch als ihr bedeutendster Handelsplatz. Als Konsequenz dessen sank der Bitcoin-Wert innerhalb kürzester Zeit um satte 1.500 Dollar pro Münze ab. Und bereits der Kollaps von Mt. Gox im Jahr 2014 führte zu einem Kurseinbruch der Kryptowährung. Bis zu diesem Zeitpunkt war Mt. Gox die größte Bitcoin Handelsplattform weltweit. Verlieren Menschen das Vertrauen in die Währung, durch z.B. wachsende Unsicherheiten, kann dies zu einem plötzlichen Werteverfall führen.
Kontrollverlust und Geldwäsche veranlassen Staaten zu Ausstieg aus Bitcoin-Handel
In mehreren Ländern, wie z.B. China, Russland oder Dänemark ist ein Handel mit Bitcoins bereits verboten. Da Kryptowährungen durch die „tragende“ Blockchain-Technologie, Anonymität gewährleisten, ist es praktisch unmöglich nachzuvollziehen, wer welches Geschäft zu welchem Zeitpunkt geleistet hat. Der daraus resultierende Kontrollverlust zentraler Instanzen sorgt für den Ausstieg einiger Länder aus dem Bitcoin-Handel. Häufig wird auch ein Zusammenhang zur Geldwäsche hergestellt. Allerdings ist es bis heute bspw. nicht klar, ob Kryptowährungen tatsächlich zur Terrorismusfinanzierung heranzogen werden. Letztendlich kann der Einsatz einer digitalen Währung jedoch nicht verhindert werden, da diese nicht durch dritte Instanzen überwacht und kontrolliert werden kann. Die einzige Möglichkeit zur Einschränkung besteht darin, dass Börsen das Handeln von Kryptowährungen untersagt wird und dadurch ein Tausch von Bitcoins in entsprechende landestypische Währungen nicht mehr möglich ist.
Eine beschränkte Coin-Menge soll Geldentwertung verhindern
Bitcoins sind in ihrer Coin-Menge beschränkt. Ein äußerst aufwendiger Rechenalgorithmus, der zur Schürfung von Bitcoins notwendig ist, gewährleistet, dass sich die maximale Anzahl an Bitcoins exponentiell an einen vorab definierten Grenzwert von 21 Millionen Einheiten annähert. Im Vergleich dazu zirkulieren heute bereits mehr als 16 Millionen Bitcoins (Stand: Oktober 2017) (Quelle: Blockchain Luxembourg S.A., 2017 (a)).
Damit solch eine exponentielle Annäherung erfolgen kann, findet alle vier Jahre eine Halbierung der Währung statt, so dass 21 Millionen Einheiten nicht überschritten werden. Laut Ulrich Leuchtmann, Währungsanalyst bei der Commerzbank, können heute „ die Zentralbanken von Europa, den USA und Japan (...) Geld drucken, so viel sie wollen, und tun dies auch. Bitcoins haben diese Eigenschaft nicht“. Die zugrundeliegende Idee ist die Verhinderung einer Inflation, da Bitcoins im Vergleich zu Fiat-Währungen nicht beliebig nachgedruckt bzw. geschürft werden können.
Digitalwährung Bitcoins – was steckt dahinter?
Konzeptioniert wurde die Digitalwährung Bitcoin von einem Pseudonym namens Satoshi Nakamoto. Im Jahr 2008 wurde sie erstmalig in Form eines White Papers vorgestellt. Bitcoins basieren auf der zugrunde liegenden Blockchain-Technologie, einer dezentralen Datenbank, welche einen direkten Wertetransfer zwischen zwei Netzwerkteilnehmern ermöglicht.
So werden Bitcoins von allen Teilnehmern des Netzwerkes elektronisch verwaltet. Durch aufwendige mathematische Berechnungen werden Bitcoins und andere Kryptowährungen „geschürft“ (aus dem engl. „mining“). Daher werden ihre „Produzenten/Erzeuger“ auch als „Miner“ bezeichnet. Diese sorgen dafür, dass sämtliche Transaktionen entsprechend verifiziert werden. Wurde eine Transaktion korrekt verifiziert wird diese dauerhaft in der Blockchain dokumentiert. Nachträgliche Manipulationen sind somit ausgeschlossen. Folglich erlaubt die Digitalwährung Bitcoin beispielsweise das Tätigen von Geldüberweisungen, ohne zentrale Finanzinstitutionen wie z.B. Banken dazwischenzuschalten.
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