Gestalte unterschiedliche Bündel an Möglichkeiten und wäge diese gegeneinander ab

Neben der Möglichkeit mit Szenarien und Einzelmaßnahmen zu arbeiten, um ein besseres Gespür für mögliche Zukunftszustände zu erlangen, geht es darum, unterschiedliche Optionen gegeneinander abwägen zu können. Bei Optionenbündeln handelt es sich um Handlungsalternativen, die das Unternehmen wählen kann, um auf Veränderungen zu reagieren. Diese Optionenbündel sind standardisierte Vorlagen, die im ersten Schritt als Approximation genutzt werden, um die Komplexität zu reduzieren.

Optionenbündel sind Möglichkeiten, die wir haben, um unsere Ziele zu erreichen. Diese können von der Wahl der zu verwendenden Technologien bis hin zu Personal-Entscheidungen reichen. In der Praxis haben wir häufig weit mehr Handlungsoptionen zur Verfügung, als wir im ersten Schritt meinen.

Ein Beispiel für ein Optionenbündel kann man z. B. am Ziel der Produktionskostensenkung um 10 % bis zum Jahr 2030 verdeutlichen. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es verschiedene Optionenbündel. Beispielsweise könnte man den Produktionsprozess selbst optimieren oder über Outsourcing realisieren. Während die Konsequenzen und Risiken je nach gewählter Option variieren, ist der grundsätzliche Prozess zur Ermittlung von Einsparungen und zur Beurteilung einer Produktionsverlagerung immer derselbe. Das Ziel der Erstellung von Optionenbündeln besteht also nicht nur darin, die konkrete Maßnahmenentwicklung zu vereinfachen, sondern auch die dahinter liegenden Umsetzungsprozesse für zukünftig ähnliche Vorhaben zu standardisieren.

Eine Herausforderung bei der Strategiearbeit und im Programm Management ist die Einordnung von neuen Ideen und deren Übereinstimmung mit dem bestehenden Portfolio. Dabei kann es zu Doppelmeldungen, Überschneidungen, Wechselwirkungen oder Widersprüchen kommen, die bei der Freigabe berücksichtigt werden müssen. Strategien und Programme sollten daher möglichst so aufgebaut sein, dass solche Fälle vermieden werden. Hier können Optionenbündel helfen, indem sie Ideen klassifizieren, um sie mit bereits vorhandenen Ideen und Projekten abzugleichen. Dabei können neben inhaltlichen Aspekten auch organisatorische Merkmale als auch Informationen zu Produkten und Märkten berücksichtigt werden.

Optionenbündel sind auch bei der Reihenfolgeplanung von Nutzen, da es häufig inhaltliche Abhängigkeiten gibt, die berücksichtigt werden müssen. Beispielsweise könnte es sinnvoll sein, zunächst die Produktoptimierung durchzuführen, bevor man sich der Umsatzsteigerung widmet. Optionenbündel können dabei helfen, diese Abhängigkeiten zu erkennen und die entsprechenden Maßnahmen in der richtigen Reihenfolge durchzuführen.

Eine weitere Möglichkeit, die strategische Anpassungsfähigkeit als Ganzes zu erhöhen, ist das Analysieren von Auswirkungen einzelner Optionen auf andere Unternehmensbereiche, um mögliche Risiken frühzeitig zu erkennen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Ein Beispiel hierfür wäre, wenn ein Unternehmen eine Produktionsverlagerung in Erwägung zieht. Es muss sich bewusst machen, dass diese Entscheidung Auswirkungen auf die Mitarbeiter, andere Unternehmensbereiche, die Lieferanten und möglicherweise sogar auf die Kunden haben kann. Durch das Erkennen dieser Abhängigkeiten können mögliche Risiken minimiert und die Anpassungsfähigkeit des Unternehmens erhöht werden.

Das Denken in Extremwerten und Szenarien ist hilfreich und es geht weder um absolute Genauigkeit noch um in sich perfekt widerspruchsfreie Bündel an Optionen. Man könnte z. B. alle Optionenbündel zu Produktionsoptimierung, zur Einkaufsoptimierung oder zur Produktionsoptimierung zusammenfassen (Beispiel s. Abb. 5). Durch diese Perspektive wird die Handlung und nicht die Zielgröße in den Vordergrund gestellt.

Abb. 5: Beispielhafte Darstellung für gebündelte Optionen in ESS

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