Die Optimierung der Beschaffungsmenge bei verbrauchsgesteuerter Beschaffung lässt sich mit Hilfe der klassischen Losgrößenformel (nach Andler) ermitteln.

5.3.1 Anwendbarkeit der klassischen Losgrößenformel

Die Losgrößenformelrechnung setzt eine konstante Versorgung der Produktion voraus und geht von folgenden Voraussetzungen aus:

  • Bestellkosten als losfixe Kosten (je höher die Beschaffungsmenge pro Bestelleinheit, desto geringer die Kosten hierfür) und Lagerhaltungskosten als variable Kosten (Kosten erhöhen sich proportional mit zunehmender Beschaffungsmenge) sind die wichtigsten Kostenarten bei der Berechnung der wirtschaftlichen Bestellmenge.
  • Die Jahresbedarfsmenge ist bekannt und im Betrachtungszeitraum konstant.
  • Die Verbrauchskennlinie verläuft linear.
  • Die Bestellungen einzelner Artikel sind voneinander unabhängig.
  • Die Wiederbeschaffungszeit ist bekannt und konstant.

5.3.2 Berechnung der Losgröße

Rechnerisch wird die optimale Bestellmenge wie folgt bestimmt:[1]

Legende:

Xopt = Optimale Beschaffungsmenge

M = Jahresbedarfsmenge

E = Einstandspreis pro Mengeneinheit

KB = Bestellkosten je Bestellung

LHS= Lagerhaltungskostensatz

 
Praxis-Beispiel

Ein Unternehmen benötigt für 2003 voraussichtlich 1.200 Mengeneinheiten eines Materials, dessen Einstandspreis 4 EUR/Einheit beträgt. Die Bestellkosten für eine Bestellung betragen 40 EUR, der Lagerhaltungskostensatz wird mit 12 % des durchschnittlichen Lagerbestandes angesetzt.

Xop = 447,2 Stück (gerundet 447 Stück)

[1] Vgl. Oeldorf; Olfert 1998, S. 303 ff.

5.3.3 Berechnung der optimalen Beschaffungshäufigkeit

Die klassische Losgrößenformel kann auch zur Ermittlung der optimalen Beschaffungshäufigkeit dienen. Die Formel wird aus folgender Gleichung hergeleitet:

 
x = M
n

Wird x in der klassischen Losgrößenformel durch

 
M ersetzt, ergibt sich:
n

Die Auflösung der Gleichung nach n führt zu:

 
Praxis-Beispiel

Unter Verwendung der Daten aus dem vorangegangenen Beispiel errechnet sich die optimale Beschaffungshäufigkeit wie folgt:

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