Eine Einheit – mehrere Rollen

Häufig werden dem Konzerncontrolling auch Rollen-Profile, meist als Teil eines zuvor definierten Operating Models, zugesprochen, um dessen Aufgaben und Funktion zunächst generisch zu kategorisieren. Im Wesentlichen kann hier zwischen drei Rollen-Profilen unterschieden werden:

  • dem eines Business Partners,
  • einer Functional Leadership bzw. Governance-Rolle sowie
  • einer operationalen Rolle.

Als Business Partner liegt die Aufgabe des Konzerncontrollings in der direkten Unterstützung des Top-Managements bei strategischen Entscheidungen und Hilfe bei der Interpretation von Daten aus Berichts- und Kontrollsystemen. Der Controller fungiert in diesem Setting sozusagen als Co-Pilot des "Business". Wichtig für den Controller ist hierbei, die Objektivität im Entscheidungsprozess sicherzustellen und als eine Art neutraler Berater wahrgenommen zu werden.

In seiner Governance-Rolle wird dem Konzerncontrolling die Aufgabe der zielgerichteten Führung und Überwachung von Unternehmensprozessen zugeteilt, innerhalb der die Abteilung Richtlinien und Prozesse vorgibt. Zudem erhöhen Instrumente, wie die Kosten- und Leistungsrechnung oder auch das Risikomanagement die Transparenz und Kontrolle im Konzern. Diese werden wiederum als essenziell für die Umsetzung einer "guten" Corporate Governance gesehen, was das Controlling bei Governance-Themen in den Vordergrund rücken lässt.

In der dritten, der operationalen Rolle, übernimmt das Konzerncontrolling meist transaktionale Tätigkeiten, wie z. B. die Erstellung von Berichten. Diese Aufgabe in Form einer reinen Informationsfunktion verliert jedoch mehr und mehr an Bedeutung. Eine Vielzahl von Unternehmen hat in jüngster Vergangenheit damit begonnen, transaktionale Tätigkeiten in sog. Shared Service Center (SSC) auszulagern.[1]

[1] Vgl. Wrage, 2014, S. 125 f.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Controlling Office. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge