Einführung

Unternehmen, die sich ein oder mehrere Fahrzeuge anschaffen wollen, stehen häufig vor der Frage, ob sie sich ein Diesel-, ein Benzinermodell oder ein E-Fahrzeug anschaffen sollen. Um die Entscheidung zu erleichtern und besser nachvollziehbar zu machen, sollte eine Wirtschaftlichkeitsrechnung vorgenommen werden.

Der Beitrag zeigt, wie eine solche Betrachtung mit relativ geringem Aufwand vorgenommen werden kann, und stellt gleichzeitig das Excel-Tool Kostenvergleichsrechner Pkw (Diesel - Benzin Elektro) für die Rechnung zur Verfügung. Da nicht jede Entscheidung ausschließlich auf Basis monetärer Größen getroffen wird oder getroffen werden soll, bietet das Tool zusätzlich die Möglichkeit, qualitative Faktoren, wie z. B. Qualität oder Image, in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Es wurden lediglich betriebswirtschaftliche Sachverhalte berücksichtigt. Evtl. steuerrechtlichen Fragen müssen ggf. separat geklärt werden.

1 Kostenvergleichsrechnung durchführen

Der Kostenvergleich für die Alternativen ist einfach umzusetzen, da Sie in der Regel schnell an alle notwendigen Daten gelangen können. Den Kostenvergleich können Sie für die Varianten Kauf oder Leasing durchführen. Um die Vergleichsrechnung vornehmen zu können, benötigen Sie folgende Daten und Informationen:

  • Netto-Kaufpreis inkl. Zulassung und Überführung (ggf. alternativ Leasingraten)
  • Möglichen Wiederverkaufswert
  • Kfz-Steuer (Jahr)
  • Versicherungsbeitrag (Jahr)
  • Voraussichtliche Jahresfahrleistung
  • Nutzungsdauer in Jahren
  • Abschreibungen
  • Kalkulatorische Zinsen
  • Inspektionsintervalle und -kosten
  • Reparatur- und Verschleißpauschale
  • Ggf. sonstige Kfz-Kosten, z. B. Reinigung, Garantieanschlussversicherung, Öl
  • Kraftstoffverbrauch
  • Kraftstoffpreis
  • Stromkosten
  • Angaben zu möglichen geldwerten Vorteilen (optional nur bei Privatnutzung)
 
Praxis-Tipp

Fixe und variable Kosten

Mit Ausnahme der Kraftstoff- und Stromkosten wurden für den Kostenvergleich alle Kosten als Fixkosten angesetzt. Hintergrund dieser Überlegungen ist, dass oft nur die Kraftstoffkosten einen "echten" variablen Anteil haben und unmittelbar auf die Fahr- bzw. Laufleistung zurückgehen.

Abschreibungen, Zinsen, Steuern und Versicherungen stellen reine Fixkosten dar, da diese Kosten auch anfallen, wenn das Fahrzeug nicht bewegt wird. Ähnliches gilt für Inspektionen, Sie müssen meist im Abstand von ein – oder bei neueren Fahrzeugen je nach Laufleistung – zwei Jahren durchgeführt werden, auch wenn das Fahrzeug noch nicht die Laufleistung aufweist, bei der die Inspektion fällig wird. Insofern haben Inspektionskosten ebenfalls fixen Charakter. Bei den anderen Kosten wurde aus Vereinfachungsgründen unterstellt, dass diese fix sind, da es vor allem zu aufwändig ist, einen genauen Zusammenhang mit der Laufleistung herzustellen, etwa im Fall der Reparaturen und beim Reifenverschleiß. Reparaturkosten können z. B. durch einen Unfall entstehen; ein Zusammenhang mit der Laufleistung ist dann kaum gegeben. Gleiches gilt für die Reifen. Ein unmittelbarer Zusammenhang mit der Laufleistung ist schwer abzuleiten, weil der Verschleiß u. a. vom Fahrverhalten abhängt. Um eine grundsätzliche Kostenbetrachtung und einen entsprechenden Vergleich vorzunehmen, genügt es daher, wenn Sie mit den unterstellten Annahmen arbeiten. Auch ein evtl. geldwerter Vorteil, soweit er anfällt bzw. berücksichtigt werden soll, ist fix.

1.1 Kaufpreis und Wiederverkaufswert

Kaufpreis

Beim Kaufpreis können Sie entweder den Nettokaufpreis laut Liste inklusive Zulassung und Anmeldung sowie aller gewünschten Zubehörteile eingeben. Besser ist es allerdings, wenn Sie den Preis verwenden, den Sie mit Ihrem Händler aushandeln. Oft lassen sich bei einem Neuwagenkauf Nachlässe von 10, 15 oder mehr Prozent erreichen.

Nebenkosten

Wichtig ist zudem, dass Sie auch alle Nebenkosten, wie z. B. Zulassung und Überführung in den Kaufpreis einbeziehen. Lassen Sie sich vom Händler "Ihren" Wagen zusammenstellen oder nutzen Sie einen Autokonfigurator im Internet. Wenn Sie die Sonderausstattung selbst zusammenstellen möchten, können Sie hierzu auch die hierfür vorgesehene Arbeitsmappe im Excel-Tool verwenden (Sonderausstattung). Die Daten werden automatisch in die Mappe Kostenvergleich übernommen. Alternativ kann natürlich auch der Gesamtpreis direkt unter Anschaffungskosten eingetragen werden.

Bei E-Fahrzeugen muss für die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ggf. berücksichtigt werden, dass es weitere Nebenkosten geben kann, etwa für Wallboxen oder Ladestationen. Wenn diese von mehreren Fahrzeugen genutzt werden, müssen die Kosten entsprechend verteilt werden. Im Beispiel wurde aus Vereinfachungsgründen auf den Ansatz dieser Positionen verzichtet.

Abschreibungen

Bei der Berechnung der Abschreibungen sollten Sie die voraussichtlichen Wiederverkaufswerte der Fahrzeuge berücksichtigen. Im Tool können Sie von dieser Möglichkeit Gebrauch machen.

Wiederverkaufswert

Angaben zum Wiederverkaufswert erhalten Sie z. B. vom Händler, einem der Automobilclubs, der DEKRA, der Schwacke-Liste (Angaben teilweise kostenpflichtig) oder einschlägigen Online-Vergleichsportalen. Letztere wer...

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