Zusammenfassung

Im Jahr 2015 wird das Controlling nicht komplett anders aussehen, als heute. Es wird jedoch durch ständige Weiterentwicklungen zu einem noch besseren "Unterstützer" des Managements.

So wird sich das Controlling noch stärker als die Instanz im Unternehmen positionieren, die für einheitliche und betriebswirtschaftlich richtige Managementinformationen sorgt.

Die Weiterentwicklungspotenziale der Prozesse liegen sowohl in einem besseren Ausfüllen der Rolle "Business Partner des Managements" als auch in einer effektiveren Nutzung der Informationstechnologie.

Klarere Rollen in modularen Controlling-Organisationen werden Voraussetzungen für eine zielorientierte und effiziente Unterstützung der Unternehmenssteuerung. Die regelmäßige Performance-Messung und -Steuerung wird auch im Controlling ganz selbstverständlich.

Der Beitrag analysiert aktuelle Benchmarks und Trends im Controlling, identifiziert Treiber hinter diesen Entwicklungen und gibt eine Prognose für die weitere Entwicklung des Controllings in Richtung 2015.

1 Controlling-Effizienz und -Effektivität im Jahr 2015

Grundlegende Trends im Controlling

Wohin geht die Reise im Controlling? Wie wird das Controlling im Jahr 2015 aussehen? Viele Schlagworte sind dazu im Umlauf: "Green Controlling", "Biltroller", "Controlling immaterieller Vermögenswerte", "Industrialisierung des Controllings" – um nur einige davon zu nennen. Manchmal handelt es sich bei diesen Schlagworten um "alten Wein in neuen Schläuchen", manchmal stecken tatsächlich neue Ansätze und Ideen dahinter.

Folgende zwei Entwicklungen lassen sich dabei beobachten:

  1. Die Effektivität des Controllings – im Sinne von Versorgung des Managements mit den richtigen Informationen – hat in den letzten Jahren zugenommen und wird auch weiter zunehmen.
  2. Gleichzeitig wurde der Ressourceneinsatz im Controlling – im Sinne von Anzahl eingesetzter Mitarbeiter bzw. verursachter Kosten – in den letzten Jahren gesenkt und wird auch in Zukunft weiter gesenkt werden.

Diese Entwicklungen lassen sich mit konkreten Zahlen aus dem Horváth & Partners CFO-Panel[1] untermauern:

  • Knapp 90 % der CFO-Panel-Teilnehmer sehen 2011 das Controlling "als Berater im Unternehmen", 2004 waren es nur 60 % der Teilnehmer.
  • 2011 sagen über 80 % der CFO-Panel-Teilnehmer, dass das Controlling "aus eigener Initiative Handlungsempfehlungen ausspricht", 2004 waren es nur 70 % der Teilnehmer.
  • Den Kommentarteil von Controlling-Berichten empfinden 2011 knapp 50 % der Berichtsempfänger als angemessen, im Vergleich zu 35 % im Jahr 2004.
  • Die Anzahl der Personenjahre im Controlling betrug 2004 ungefähr 10,3, 2011 nur noch ungefähr 9,5 (jeweils bezogen auf 1.000 Mitarbeiter im Gesamtunternehmen).
  • Die Kosten des Controllings betrugen 2004 noch ungefähr 0,5 % des Unternehmensumsatzes, 2011 waren es nur ungefähr 0,4 % des Unternehmensumsatzes.

Mit diesem Beitrag möchten wir auf den Benchmarks aufsetzen, Treiber hinter den beiden grundlegenden Trends identifizieren und eine Prognose für die weitere Entwicklung des Controllings in Richtung 2015 abgeben. Wir formulieren dabei bewusst Hypothesen, deren Prüfung wir uns für das Jahr 2015 vorbehalten.

[1] Das von Horváth & Partners im Jahr 2003 gegründete CFO-Panel ist ein Netzwerk von Führungskräften und Experten, das einen intensiven Austausch über Best-Practices und Benchmarks in den Bereichen Controlling, Accounting und Treasury fördert. Basis für den Austausch ist eine Benchmarking-Plattform mit über 200 teilnehmenden Unternehmen. Die Benchmarks adressieren Fragen zur Organisation, zur Ressourcenausstattung, zur Prozessgestaltung und -effizienz sowie zu den eingesetzten IT-Lösungen.

2 Controlling-Governance – es gibt nur eine Wahrheit

Im Jahr 2015 wird sich das Controlling noch stärker als die Instanz im Unternehmen positionieren, die für einheitliche und betriebswirtschaftlich richtige Managementinformationen sorgt. Folgende Themen werden im Mittelpunkt stehen:

  • Hauptimpulsgeber für das Festlegen bzw. Prüfen des Steuerungsansatzes für das Gesamtunternehmen und die einzelnen Unternehmensteile
  • Sicherstellen einer einheitlichen fachlichen Definition von Kennzahlen innerhalb des gesamten Unternehmens
  • Impulsgeber für das Optimieren der IT-Datenbasis hinsichtlich Kennzahlenberechnung, Pflege und Anbindung von Vorsystemen sowie Ausgestaltung der Managementinformationssysteme.

2.1 Impulsgeber für den Steuerungsansatz des Unternehmens

Kaufmännisches "Gewissen" des Unternehmens

Die Zeiten, in denen das Controlling als reiner Zahlenlieferant gesehen wurde, sind aus unserer Sicht vorbei. Diese passive Controlling-Rolle wird in den Unternehmen nicht mehr akzeptiert, vielmehr wird vom Controlling eine umfassende betriebswirtschaftliche "Beratung" des Managements erwartet. Die in Kapitel 1 genannten Zahlen aus dem CFO-Panel hinsichtlich "Controlling als Berater im Unternehmen" und "Handlungsempfehlungen aus eigener Initiative geben" zeigen diese Entwicklung recht eindrucksvoll.

Allerdings wird in Richtung 2015 noch weiter daran gearbeitet werden müssen, den Erwartungen an das Controlling gerecht zu werden. Insbesondere werden mit einer aktiveren Controlling-Rolle Aktivitäten verbunden, die teilweise noch nic...

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