Die European Exchange (EUREX) ist der größte europäische Börsenhandelsplatz für Derivate, deren Eigenschaften standardisiert festgelegt sind. Hier lassen sich bspw. Aktien- und Indexoptionen oder entsprechende Futures handeln. Die EUREX fungiert zugleich als zentrale Clearingstelle und stellt sicher, dass Käufer und Verkäufer der Termingeschäfte keine Kontrahentenrisiken zu tragen haben, denn sie verlangt die Hinterlegung von Initial- und Variation-Marginleistungen. Der Handel jedes Transaktionsteilnehmers findet direkt mit der Börse statt. Soweit eine Position einen Verlust aufweist und der Derivateinhaber nicht in der Lage ist, seine Sicherheitsleistungen zu erhöhen, schließt die EUREX die jeweilige Position automatisch.

Entgegen des Börsenhandels lassen sich auch individuelle Derivategeschäfte unter Geschäftspartnern aushandeln und außerbörslich (over the counter bzw. OTC) handeln. Hier ist jedoch zu beachten, dass beide Transaktionspartner das Kontrahentenrisiko des jeweils anderen kalkulieren und tragen müssen. Üblicherweise werden diese Risiken durch Bonitätsbeurteilungen und Sicherheitsleistungen verringert. Spätestens jedoch seit der Insolvenz der Lehman Brothers Holding Inc. im September 2008 sollte jedem Marktteilnehmer bewusst sein, dass sich entsprechende Kontrahentenrisiken nicht immer abschließend beurteilen lassen und grundsätzlich gewisse Restrisiken bestehen.

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