Betriebliches Krisenmanagement im Pandemiefall
Eine Influenzapandemie in Deutschland würde alle Lebensbereiche treffen. Die staatliche Pandemievorsorge in Deutschland kommt voran. Doch damit sind Unternehmen nicht von der Eigenvorsorge entbunden.
Abwesenheitsquote 50 Prozent
Im Pandemiefall erwarteten Experten Erkrankungsraten von etwa 30 Prozent der Bevölkerung. Die Abwesenheitsraten in den Betrieben werden in den Hochphasen der Pandemie deshalb auf etwa 50 Prozent steigen. Aus Angst vor Ansteckung und wegen der Pflege von kranken Angehörigen werden nämlich auch Gesunde nicht am Arbeitsplatz erscheinen. Ein solcher Mitarbeiterausfall über mehrere Wochen ist von kaum einem Unternehmen unvorbereitet zu verkraften.
Notfallpläne sichern die dringlichsten Betriebsabläufe
Anders sieht es allerdings aus, wenn im Rahmen eines allgemeinen Krisenmanagements auch Notfallpläne für den Pandemiefall erarbeitet wurden. Diese sichern, dass die dringlichsten betrieblichen Abläufe funktionieren und die Mitarbeiter den größtmöglichen Gesundheitsschutz erhalten. In jedem Unternehmen gibt es kritische Funktionen, deren Ausfall großen betriebswirtschaftlichen Schaden verursachen kann. Diese müssen im Rahmen des Krisenmanagements für den Pandemiefall identifiziert und abgesichert werden. Dazu ist eine umfassende Betrachtung der innerbetrieblichen Abläufe auf allen Ebenen notwendig, denn kritische Funktionen können sich in allen Unternehmensteilen verbergen. Zum Schutz dieser Funktionen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einerseits gilt es, eine Erkrankung der entsprechenden Mitarbeiter durch die prophylaktische Versorgung mit antiviralen Medikamenten zu verhindern. Außerdem können verschiedene Mitarbeiter auf kritische Funktionen geschult werden. Die Unternehmen haben damit eine bestimmte Anzahl von Beschäftigten zur Verfügung, die diese Funktion ebenfalls ausfüllen können.
Ratgeber Pandemie
Der von F.A.Z.-Institut und IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung gemeinsam herausgegebene Themenkompass 2009 „Pandemie“ liefert umfassende Informationen zum Thema und wertet eine Befragung von 100 Topentscheidern zur Vorbereitung der Unternehmen auf den Krisenfall einer Pandemie aus. Der Themenkompass erscheint das dritte Jahr in Folge und umfasst neben der Entscheiderbefragung Think-Tank-Beiträge zur Pandemieplanung in Kliniken und Banken sowie zu den Neuerungen der Pandemieplanung der WHO und Best-Practice-Beiträge von E.ON, der Stadt Frankfurt und des Polizeipräsidiums Stuttgart.
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s.nell@faz-institut.de
F.A.Z.-Institut für Management-, Markt- und Medieninformationen GmbH
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