Immer der gleiche Ansatz

Entsprechend wenig Zeit wird der Überarbeitung der Mittelfristplanung zugestanden. So beschränkt man sich darauf, auf Basis der bestehenden Jahresplanung einen Prozentsatz (Inflationsausgleich, Mengenwachstum, etc.) hinzuzurechnen. Jeden Artikel und jede Kostenart kann die moderne EDV fortschreiben. Schnell sind 3 bis 5 weitere Jahre erstellt, die dann gemeinsam mit dem Budget die Mittelfristplanung bilden. Im Laufe der Zeit entsteht ein vermutlich bekanntes Bild (s. Abb. 2).

Abb. 2: Das Ergebnis der Mittelfristplanungen im Zeitablauf

Die Hoffnung heißt hockeystick

Das 1. Jahr ist bekanntermaßen das schwerste und so wird dort eher verhalten geplant. Aber um die mittelfristigen Ziele darzustellen, werden entsprechende Steigerungen in die Zahlen der dann folgenden Jahre hinein geschrieben. Dieser Effekt wird spöttisch der "Hockey Stick"-Effekt genannt.

Nicht dass man die Zahlen nicht begründen könnte. Gehen wir beispielhaft ein paar Jahre in der Zeit zurück.

  • Von 2006 auf 2007 wurde die Mehrwertsteuer von 16 % auf 19 % erhöht. So ging man im Privatkundenbereich von vorgezogenen Anschaffungen aus, die in 2007 im Umsatz fehlen würden, aber dieser Einmaleffekt würde sich in den nächsten Jahren nicht wiederholen. Dort konnte man von dem üblichen Wachstum ausgehen.
  • Wenn man nun in 2007 die Planung für 2008 machte, gab es eine ähnliche Überlegung. Die Auswirkungen der Unternehmensteuerreform waren schlecht einschätzbar. Es gab die Senkung des Körperschaftsteuersatzes, aber auch Hinzurechnungen bei der Bemessungsgrundlage der Gewerbesteuer. Vorsichtshalber ging man für dieses "eine" Jahr von einer "Nullplanung", d. h. unveränderten Umsätzen aus.
  • Und wieder ein Jahr später kam die Weltwirtschaftskrise …

So sind die Gründe über die Jahre wechselnd - der Hockey-Schläger bleibt.

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