3.1.1 Zuordnung prozessspezifischer Controller-Kompetenzen

Wesen der strategischen Planung

Ziel des Hauptprozesses "Strategische Planung" ist die Unterstützung des Managements bei der langfristigen Existenzsicherung und Wertsteigerung des Unternehmens. Es geht darum, die bestehenden Erfolgspotenziale zu sichern und weiterzuentwickeln sowie neue Erfolgspotenziale zu identifizieren und zu schaffen. Die strategische Planung legt den grundsätzlichen Orientierungsrahmen für zentrale Unternehmensentscheidungen fest. Sie definiert Ziele und Maßnahmen und trifft Festlegungen zu wesentlichen Themen. Dabei bewegt sie sich innerhalb der unternehmenspolitischen Grenzen. Gegenstände der strategischen Planung sind u. a. Märkte, Produkte, Portfolios, Wettbewerb, Innovationen, Technologie, Kernkompetenzen, Ressourcen.

Ableitung der erfolgskritischen Controller-Kompetenzen

In diesem Kontext wurden unter Berücksichtigung aller Teilprozesse und Aktivitäten die relevanten Kompetenzen abgeleitet, diskutiert und priorisiert. Schließlich konnte ein Set an besonders erfolgskritischen Controller-Kompetenzen identifiziert werden, die in den Controller-Kompetenzkatalog einfließen. Wie bei den übergelagerten Ebenen des Controller-Kompetenzkataloges werden auch die prozessspezifischen Controller-Kompetenzen den Kompetenzklassen von Heyse und Erpenbeck zugeordnet. Abb. 25 stellt die prozessspezifischen Controller-Kompetenzen für den Hauptprozess Strategische Planung dar und ordnet sie den Kompetenzklassen zu.

Abb. 25a: Prozessspezifische Kompetenzen "Strategische Planung" nach Kompetenzklassen

Output-orientierte Klassifizierung der erfolgskritischen Controller-Kompetenzen

Nachdem die Gliederung der prozessspezifischen Controller-Kompetenzen in die zugrundeliegenden Kompetenzklassen erfolgt ist, werden sie einer output-orientierten Unterteilung unterzogen. Dabei können sie entsprechend ihres Erfolgsbeitrages einem der Anwendungsbereiche – Know-how & Anwendung, Führung, Kundenfokus, Effizienz oder Zukunftsgestaltung – zugeordnet werden. Die output-orientierte Klassifikation ermöglicht die Identifikation von strukturellen Defiziten im Bereich der prozessspezifischen Controller-Kompetenzen im Hinblick auf zentrale Anwendungsbereiche des Controllings. Abb. 25b gibt einen Überblick über die output-orientierte Klassifikation der prozessspezifischen Controller-Kompetenzen.

Abb. 25b: Prozessspezifische Kompetenzen "Strategische Planung" nach Output-Kategorien[1]

[1] Bei Abb. 25b handelt es sich ausschließlich um eine prozessspezifische Darstellung und nicht um die Gesamtsicht aller im Rahmen der strategischen Planung relevanten Controller-Kompetenzen (prozessübergreifend und prozessspezifisch). Auf prozessspezifischer Ebene ist es nicht erforderlich und hilfreich, Überlegungen über das Kompetenzbild im Sinne einer passenden Verteilung der Kompetenzen der fünf Output-Kategorien anzustellen. Dies erfolgt erst im Zusammenhang mit konkreten Controller-Funktionen (s. II.4), die einen personellen Bezugspunkt für die Kompetenzmodellierung bieten.

3.1.2 Beschreibung prozessspezifischer Controller-Kompetenzen

Kompetenz­beschreibung erfolgt auf Haupt­prozess-Ebene

Durch die Kontextualisierung der prozessspezifischen Controller-Kompetenzen auf den Controlling-Hauptprozess "Strategische Planung" wird bei der Beschreibung der Kompetenzen die prozessübergreifende Ebene verlassen. Neben der Erläuterung der Kompetenz, dem Kompetenzbegriff und der -übertreibung wird auf die Begründung der Auswahl der entsprechenden Kompetenz für den vorliegenden Controlling-Hauptprozess eingegangen.

Beispielhafte Kompetenz­beschreibung und -skalierung sowie Vorstellung des Know-how-Katalogs

Im weiteren Verlauf erfolgt die detaillierte Beschreibung der prozessspezifischen Controller-Kompetenz Offenheit für Veränderung samt einer Skalierung der Kompetenzausprägungen exemplarisch für den Hauptprozess "Strategische Planung". Zudem wird das in diesem Hauptprozess für Controller erforderliche Fachwissen überblicksartig skizziert (prozessspezifisches Fachwissen). Alle weiteren Beschreibungen der übrigen prozessübergreifenden Controller-Kompetenzen für den Hauptprozess "Strategische Planung" befinden sich im Anhang der Veröffentlichung (s. Anhang A.).

 
Offenheit für Veränderung (P/A; Z; S) Fähigkeit, Veränderungen als Lernsituationen zu verstehen und entsprechend zu handeln

Erläuterung:

Offenheit für Veränderung ist eine Voraussetzung, um neue Handlungssituationen in einem bestimmten Themenbereich aktiv angehen zu können. Die Offenheit trägt dazu bei, kreative Lösungen zu finden und somit zum Handlungserfolg beizutragen.

Kompetenzbegriff:

  • Initiiert problemlos Veränderungsprozesse, die Controlling betreffen und einen offenen Handlungsausgang aufweisen.
  • Stellt sich bewusst der Herausforderung, Probleme im Zusammenhang mit dem Controlling zu lösen.
  • Bringt sich bei der Lösung von praktischen Problemstellungen im Rahmen des Controllings mit kreativen Lösungsvorschlägen ein.

Kompetenzübertreibung:

Setzt sich zu vielen Risiken aus; ist zu unbeständig und nicht berechenbar.

Legende:

P/A: Mischform von personaler Kompetenz und Aktiv...

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