Unsicherheit

Unter Unsicherheit ist hier zu verstehen, dass die wesentlichen Eingangsgrößen für die Zukunft nicht sicher vorhergesagt werden können, sondern dass es eine Bandbreite möglicher Werte gibt. In der Break-Even-Analyse trifft das meist auf die Absatzmengen, Absatzpreise und Absatzreihenfolge zu, etwas geringer dürften die Schwankungen für fixe Kosten und variable Stückkosten sein.

Risiko

Das Risiko bezeichnet die mögliche negative Auswirkung dieser Unsicherheit.[1] Für die Break-Even-Analyse ist das wesentliche Risiko ein möglicher Verlust, allerdings wird dieser üblicherweise nicht quantifiziert; es wird also nicht eine zu erwartende Verlusthöhe bei einer bestimmten Verlustwahrscheinlichkeit ermittelt.[2] Doch nur wenn man Letztere kennt, kann man auch abschätzen, welche negativen monetären Konsequenzen eines Verlustes abzudecken sind – bspw. in Form einer benötigten Kapitalreserve. Solch eine benötigte Kapitalreserve im Verlustfall steht in direkter Beziehung zum Insolvenzrisiko des Unternehmens. Kann das Unternehmen die Kapitalreserve nicht mehr aufbringen, könnte es überschuldet sein, was ein Insolvenzgrund darstellen kann.[3]

Monte-Carlo-Simulation

Die Quantifizierung ist nötig, um eine Abschätzung des Ausmaßes der Unsicherheit und des Risikos zu bekommen. Ohne Quantifizierung kann das Management letztlich nicht wirklich fundiert entscheiden.[4] Früher scheiterten solche Unsicherheits- und Risiko-Quantifizierungen schlicht an der mangelnden Verfügbarkeit von Methoden und Softwarewerkzeugen. Heute stehen einfache und leistungsfähige Werkzeuge bereit, mit denen solche Analysen in kurzer Zeit durchführbar sind. Entsprechende Software für Monte-Carlo-Simulationen ist in Tabellenkalkulationen leicht integrierbar und erfordert nur ein gewisses Grundverständnis der Stochastik.

[1] Die Chance einen höheren Gewinn als geplant zu erzielen, wird dagegen nicht weiter betrachtet. Sie ist a) gewünscht und b) meist mit positiven Konsequenzen verbunden.
[2] Vgl. beispielhaft zur Darstellung in den Lehrbüchern Friedl/Hofmann/Pedell, 2013, S. 288 ff.
[3] Vgl. weiterführend zu Insolvenzwahrscheinlichkeit und Rating Gleißner, 2011, S. 243–251.
[4] S. dazu die Ausführungen von Gleißner, 2006.

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