Strategy Maps wirken eher sachlich

Die Strategy Maps bedienen sich einer eher sachlichen Sprache. Das liegt an dem Bemühen, die ausgewählten Ziele durch Ursache-Wirkungs-Ketten "intellektuell" miteinander zu verknüpfen (s. Abb. 3).

Abb. 3: Beispiel für eine Strategy Map[1]

Die Kennzahlen, Vorgaben und Umsetzungsmaßnahmen für jedes Ziel werden jedoch nicht im Rahmen der Strategy Map dargestellt. Das erfolgt meist in tabellarischer Form (s. Abb. 4).[2]

Abb. 4: Auszug aus einer BSC-Tabelle

In dieser Trennung liegt die Gefahr der Verselbständigung von Zielen, Kennzahlen und Vorgaben

Dadurch entsteht die in der Praxis oft beobachtete Gefahr der Verselbständigung von Zielen und Kennzahlen. Und die Strategy Map löst sich schnell vom praktischen Alltag. Die Verbindung dieser Ziele zur Strategie ist für die betroffenen Menschen dann nicht mehr erkennbar. Hinzu kommt die kommunikative Schwierigkeit, dass die Logik der Ursache-Wirkungs-Ketten oft nur in den oberen Führungsebenen nachvollzogen werden kann. Das liegt nicht daran, dass die Menschen in unteren Ebenen dafür "zu dumm" sind, sondern dass die dargestellte Komplexität nicht zu ihrer alltäglichen Erlebniswelt gehört.

Im Alltag erleben die Menschen dann bloß noch das tabellarische Kennzahlensystem mit aus ihrer Sicht willkürlichen Vorgaben. Sinn und Stimmigkeit gehen verloren. Was bleibt, sind die Zahlen. "Die starke Zahlenunterlegung hat aber in vielen Unternehmen – pointiert formuliert – dazu geführt, den Kennzahlenfriedhof lediglich durch eine neue Parzelle zu erweitern."[3]

[1] Vgl. Friedag/Schmidt, 2003, S. 26.
[2] Diese Tabellen sind in ihren Details oft unterschiedlich aufgebaut, haben aber tendenziell dieselbe Struktur; vgl. bspw. Dalluege, 2011, S. 13, oder Mörgeli/Schwab, 2011, S. 91, sowie Johanning/Schön/Thünken, 2010, S. 25.
[3] Weber/Schäffer, 2011, S. 387.

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