Der Untertitel dieses Werks lautet: „Ein Leitfaden für jede Anwaltskanzlei” – und genau das bekommt man auch. Das Vorwort der Autorin startet völlig zu Recht mit dem bekannten Spruch „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit”. Und um das zu verhindern, geleitet dieses Werk seine Leser zielsicher durch die Planung, Umstellung und die Prozesse der Digitalisierung in einer Rechtsanwaltskanzlei. Das Werk startet mit einer kurzen Einführung in die Thematik, nennt die verschiedenen Vorteile und Möglichkeiten der Digitalisierung für Anwälte, für Mitarbeiter und letztlich auch für (potenzielle) Mandanten. Anschließend erfolgt ein kurzer Überblick über die notwendigen Schritte, bevor das Werk dann zum „Kern der Sache” vorstößt – praktische Lösungsvorschläge zur Umsetzung in der Kanzlei. Zentraler Aspekt ist hierbei natürlich das besondere elektronische Anwaltspostfach (beA), dessen aktive Nutzungspflicht spätestens ab dem 1.1.2022 für alle Anwälte verpflichtend wird. Allerdings ist das beA nicht der einzige Aspekt, den man in diesem Kontext beachten sollte. Die digitale Kommunikation mit Mandanten, beispielsweise via E-Mail, Social Media, Chatbots oder Messenger, die diversen Legal-Tech-Angebote und letztlich auch effiziente Arbeitsabläufe in der Kanzlei sollten ebenfalls nicht unter den Tisch fallen. Weiter geht es dann mit „best practice”-Vorschlägen anhand von konkreten Fallbeispielen verschiedener Anwälte bzw. Kanzleien. Dabei wird sinnvollerweise unterschieden zwischen Einzelanwälten und kleineren Kanzleien, mittelständischen Kanzleien sowie größeren und international tätigen Kanzleien. Denn der Digitalisierungsprozess kann naturgemäß nicht überall gleich ablaufen, bedingt durch die individuellen Anforderungen, unterschiedliche Tätigkeitsfelder bzw. einen unterschiedlichen Mandantenstamm und letztlich auch aufgrund verschiedener finanzieller Möglichkeiten. Abschließend gibt es noch gezielte Handlungsempfehlungen sowie eine umfangreiche Checkliste. Abgerundet wird das wirklich lesenswerte Buch dann mit einer Übersicht u.a. von wichtigen Personen, Adressen und Websites. Mit Blickrichtung auf die beA-Verpflichtung spätestens ab 2022 ist dieses Werk im Grunde für jeden Anwalt ein Muss, der sich bislang noch nicht ausreichend oder sogar noch überhaupt nicht mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt hat. Für relativ kleines Geld bekommt man hier einen wertvollen Leitfaden an die Hand, der gute und praxisrelevante Lösungsvorschläge bereithält.

RA Michael Rohrlich, Würselen

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