Dr. Werner Niedenführ, WEG – Kommentar und Handbuch zum ... / III. Anspruchsgegner

Rz. 109

Ausgleichspflichtig ist derjenige, zu dessen Gunsten die Duldungspflicht besteht, also entweder die GdWE (in den Fällen des § 14 Absatz 1 Nummer 2) oder ein anderer Wohnungseigentümer (in den Fällen des § 14 Absatz 2 Nummer 2).

Rz. 110

Richtet sich der Ersatzanspruch gegen die GdWE, ist er nach § 18 Abs. 1, § 16 Abs. 2 S. 1 aus dem Gemeinschaftsvermögen zu erfüllen.^[319] Im Innenverhältnis zwischen den Wohnungseigentümern und dem Verwalter ist der Beschluss der Wohnungseigentümer der entscheidende Akt für die außergerichtliche Erfüllung des Anspruchs eines Wohnungseigentümers nach § 14 Abs. 3. Einen solchen Anspruch darf der Verwalter nicht von sich aus, ohne einen Beschluss der Wohnungseigentümer, erfüllen.^[320] Mit dem Beschluss entscheiden die Wohnungseigentümer aber nur darüber, ob die GdWE Ausgleich durch Wiederherstellung des vorherigen Zustandes leistet^[321] oder ob sie freiwillig Schadensersatz zahlt. Eine verbindliche Festlegung des Anspruchs durch Beschluss ist nicht möglich.^[322] Abweichend von der Rechtslage vor Anerkennung der Rechtsfähigkeit der Gemeinschaft muss sich der Kläger bei der Geltendmachung des Ausgleichs zunächst keinen Eigenanteil nach § 16 Abs. 2 S. 1 anrechnen lassen. Der Umstand, dass es sich bei dem Ausgleichsbetrag um Kosten der Verwaltung gemäß § 16 Abs. 2 S. 1 handelt, die nach dem jeweils geltenden Verteilungsschlüssel auf alle Wohnungseigentümer – also auch auf den Geschädigten – umzulegen sind, kommt erst in der Jahresabrechnung zum Tragen. Erst die Jahresabrechnung setzt den endgültigen Anteil des Geschädigten an dem Ausgleichsbetrag fest.^[323] Dieser hat sich aber grundsätzlich an den Kosten zu beteiligen.^[324]