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Gesundheitszirkel

Kerstin Schneider
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Zusammenfassung

 
Begriff

Der Gesundheitszirkel ist ein gestaltungsorientiertes Instrument der betrieblichen Gesundheitsförderung bzw. eines ganzheitlichen betrieblichen Gesundheitsmanagements. Für einen begrenzten Zeitraum finden etwa 8–12 Treffen in einer betrieblichen Arbeitsgruppe von max. 10–15 Teilnehmern statt, mit denen in ausgewählten Bereichen des Unternehmens das Know-how der Beschäftigten genutzt wird, um Arbeitsqualität, Mitarbeiterzufriedenheit, Betriebsklima und die Identifikation mit Ihrem Unternehmen zu verbessern. In der Praxis haben sich 2 Zirkel-Modelle etabliert, die sich durch die Zusammensetzung der Teilnehmer unterscheiden: Das fach- und hierarchieübergreifende Düsseldorfer Modell und das Berliner Modell mit Teilnehmern derselben Hierarchieebene.

 
Gesetze, Vorschriften und Rechtsprechung

Gesundheitszirkel beziehen relevante Anforderungen und Vorgaben aus dem Arbeits- und Gesundheitsschutz oder dem Arbeitsrecht ein, die bei der Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen zu berücksichtigen sind.

1 Ziele von Gesundheitszirkeln

Der Gesundheitszirkel ist ein partizipatorisch gestaltetes Instrument der Organisationsentwicklung und kommt bei konkreten oder noch unklaren Problemlagen in Unternehmen zum Einsatz, z. B. bei hohen Fehlzeiten oder häufigen Konflikten.

Ziele von Gesundheitszirkeln sind i. d. R.:

  • Reduzierung von arbeitsbedingten Gesundheitsgefahren und Belastungen,
  • Reduzierung von verhaltensbedingten Arbeitsunfällen,
  • Identifizierung und Stärkung von Ressourcen,
  • Verbesserung der Arbeitsabläufe,
  • Verbesserung der Arbeits- und Produktqualität,
  • Verbesserung der Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern oder Mitarbeitern und Vorgesetzten.

2 Beteiligte

Die Zusammensetzung von Gesundheitszirkeln kann unterschiedlich sein. In der Praxis haben sich 2 Modelle etabliert.

2.1 Düsseldorfer Modell

Die häufiger genutzte Variante, das Düsseldorfer Modell hat eine Hierarchie übergreifende Zusammensetzung mit max. 10–15 Teilnehmern.

Das Modell bietet den Vorteil, dass

  • breites Know-how einbezogen wird und
  • die Akzeptanz erarbeiteter Maßnahmen und Lösungen gefördert wird.

Ein Nachteil der hierarchieübergreifenden Besetzung ist es, dass Problemstellungen an der Mensch-Mensch-Schnittstelle möglicherweise nicht offen diskutiert und bearbeitet werden können.

Teilnehmer sind i. d. R.:

  • Beschäftigte des Bereichs,
  • Meister/direkte Vorgesetzte,
  • Sicherheitsfachkraft,
  • Betriebsrat,
  • Betriebsarzt,
  • Betriebs- oder Abteilungsleiter.

Abb. 2: Gesundheitszirkel gemäß Berliner Modell

Die Mitarbeiter/innen-Vertreter werden so ausgewählt, dass sie die verschiedenen Arbeitsplatz-Typen vertreten. Je nach Situation kann es sinnvoll sein, weitere Personen einzubeziehen, z. B. Frauen- oder Behinderten-Beauftragte. Bestimmte Teilnehmer können auch nur zeitweise an den Sitzungen teilnehmen, z. B. Betriebs- oder Abteilungsleiter.

2.2 Berliner Modell

Wenn es um persönliches Verhalten, wie Stressbewältigung, Führungsverhalten oder um Konflikte geht, kann eine homogen zusammengesetzte Gruppe, das Berliner Modell, d. h. nur Mitarbeiter/Innen oder nur Vorgesetzte es erleichtern, offen zu sprechen und Verbesserungsvorschläge zu erarbeiten.

Häufig werden die beiden Modelle im Zeitverlauf kombiniert.

Wichtig ist die Leitung des Zirkels durch einen speziell geschulten Moderator, der den Beteiligten gegenüber neutral ist und den Kontakt zum unternehmensinternen Steuergremium hält, z. B. dem Arbeitsschutz-Ausschuss oder dem Arbeitskreis Gesundheit. Häufig wird ein externer Moderator gewählt. Die Wahl eines externen Moderators bietet den Vorteil, dass keine internen Abhängigkeiten bestehen und heikle Themen besser anerkannt und ernst genommen werden. Interne Moderatoren kennen den Betrieb besser und können ggfs. auf eine gezieltere Gestaltung des Zirkels einwirken.

Abb. 1: Gesundheitszirkel gemäß Düsseldorfer Modell

3 Ablauf und Vorgehen

Die Arbeit der Gesundheitszirkel kann in verschiedene Phasen eingeteilt werden:

Phase 1: Vor Beginn

Entscheidend für Akzeptanz und Gelingen der Zirkel-Arbeit ist es, frühzeitig alle direkt und indirekt Beteiligten zu informieren und das grundsätzliche Einverständnis des Unternehmens für die Umsetzung von Vorschlägen einzuholen. So werden häufig Mitarbeiter des ausgewählten Bereichs per Fragebogen zu den Arbeitsanforderungen und gesundheitlichen Beschwerden befragt.

Phase 2: Durchführung des Gesundheits-Zirkels

In der ersten Sitzung informiert der Moderator über Ziele und Vorgehensweisen von Gesundheits-Zirkeln. Er stellt außerdem z. B. die Ergebnisse des Gesundheitsberichtes, der Mitarbeiter-Befragung oder andere relevante Daten vor.

In den ersten der meist 5–10 Sitzungen in Abständen von 2–3 Wochen geht es darum, Arbeitsanforderungen zu analysieren, die die Gesundheit beeinträchtigen. Danach werden Verbesserungsvorschläge entwickelt und nach Wichtigkeit der Umsetzung und geschätzten Kosten in eine Rangfolge gebracht. I. d. R. "produzieren" Gesundheitszirkel 30–50 Verbesserungsvorschläge. Ausgesprochen wichtig ist die interne Öffentlichkeitsarbeit. Von jeder Sitzung wird ein Protokoll für die Beteiligten erstellt. Alle Beschäftigten ...

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