Existenzgründungsberatung – Leitfaden / 2.7 Erfolgs- und Liquiditätsplanung

Dr. Andreas Nagel

Die Erfolgs- und Liquiditätsplanung soll zeigen, ob das Unternehmenskonzept (insbesondere in der kritischen Anlaufphase) auch zahlenmäßig "darstellbar" ist.

Die Erfolgs- und Liquiditätsplanung ist typischerweise folgendermaßen aufgebaut:

Monatsweise Planung für das Gründungsjahr
Jahresweise Darstellung für die ersten 3 Jahre
Bei Inanspruchnahme öffentlicher Mittel mit Tilgungsaussetzung: Zusätzliche Darstellung der ersten Tilgungsjahre nach Ablauf der Tilgungsaussetzung (mit der zusätzlichen Liquiditätsbelastung aus den nun einsetzenden Tilgungsleistungen)
Detaillierte Monats-/Wochen-/Tagesplanung in besonderen/kritischen Fällen (z. B. saisonale Schwankungen, langfristige Fertigung, starke Schwankungen einzelner Beträge)

Die einschlägigen EDV-Programme enthalten Planungshilfen für die Erstellung von Erfolgs- und Liquiditätsplanungen.

Für die Umsatzplanung bietet sich folgende Tabelle an: Erfolgs- und Liquiditätsplanung: Umsatzplanung

Praxis-Beispiel

Mindestumsatzkalkulation

Ein Existenzgründer benötigt für den privaten Lebensunterhalt einen Betrag von 40.000 EUR pro Jahr. Es ergibt sich folgende Mindestumsatzkalkulation:

	EUR	%
Umsatz	400.000	100
./. Material-/Wareneinsatz	160.000	100
= Rohgewinn I	240.000	60
./. Personalkosten	80.000	20
= Rohgewinn II	160.000	40
./. übrige Aufwendungen (Raumkosten, Kfz, Bürobedarf, Versicherungen, Beiträge, Zinsen, GewSt usw.)	120.000	30
Jahresüberschuss	40.000	10
Kalkulatorischer Unternehmerlohn	40.000	10
Verbleibender Betrag	0	0

Soweit keine individuellen Planungs-/Erfahrungswerte des Gründers vorliegen, können für die Mindestumsatzkalkulation zunächst übliche Branchenwerte verwendet werden (insb. für Materialeinsatzquote, Personalkostenquote).

Zur Erreichung des Jahresumsatzes sind folgende Verkaufszahlen erforderlich:

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