Nach einer Periode von fast zehn Jahren anhaltenden Wachstums diskutierte die Geschäftsleitung bereits 2017, wie man potenzielle Krisen erkennen und sich darauf vorbereiten kann. Drei Krisen in der Firmenhistorie sind nachhaltig ins kollektive Gedächtnis der Firma eingegangen:

  1. Die Maschinenbau-Krise Anfang der 1990er Jahre, die den gesamten Maschinenbau in Deutschland betraf,
  2. das Platzen der Dot-Com-Blase um die Jahrtausendwende und
  3. die globale Finanzkrise 2008.

Alle Krisen stellten TRUMPF vor immense organisatorische Herausforderungen und führten zu gravierendem Profitabilitätsverlust und Cash-Abfluss. In Teilen konnte TRUMPF sich v. a. finanziell erst wieder in Phasen von hohem Umsatzwachstums davon erholen. Diese prägenden Erfahrungen veranlassten die Geschäftsleitung zur vorausschauenden Krisenvorbereitung. Unter der Annahme von Branchenzyklen und in Vorbereitung auf eine potenzielle Krise erhielt der Zentralbereich Finanzen unter Leitung von CFO Dr. Lars Grünert den Auftrag, sich systematisch auf Krisen vorzubereiten: das Projekt Koyer (= Deichbauer) war geboren.

Zweck des vorliegenden Kapitels ist ein Vergleich zwischen dem Krisenvorbereitungsprojekt Koyer sowie dem gleichnamigen, späteren Krisenmanagementprojekt bei TRUMPF, inklusive eines kurzen Exkurses zum Umgang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Der Vergleich zwischen Theorie (Vorbereitungsprojekt) und Praxis (Krisenmanagementprojekt) bei TRUMPF dient als Case Study für die Frage, in welchen Aspekten eine dezidierte Krisenvorbereitung die Organisation für Krisenfälle vorbereiten kann.

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