Gesundheitsschutz: Vorsicht vor Raupenhaaren

Einige Schmetterlingsraupen haben Haare, um sich vor Fressfeinden zu schützen. So ist das auch beim Eichenprozessionsspinner. Die Raupe verpuppt sich in Gespinstnestern. Die Haare des dritten Larvenstadiums sind auch für den Menschen gefährlich.

Von Mai bis Juli vollzieht sich die dritte Verpuppung des Eichenprozessionsspinners. Da ist die Gefahr besonders groß, mit den Härchen in Berührung zu kommen. Da sie leicht abbrechen und vom Wind weitergetragen werden können, finden sie sich nicht nur in der Nähe von Eichen. Und: sie können auch noch nach Jahren ihr Nesselgift abgeben.

Nesselgift der Raupen löst heftige Reaktionen beim Menschen aus

Die Brennhaare enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Beim Menschen kann dieses Gift innerhalb von 24 Stunden nach Kontakt

  • allergische Hautreaktionen, wie Quaddeln oder starken Juckreiz,
  • Bindehautentzündungen,
  • Reizungen und Entzündungen der Atemwege und z. T. sogar
  • Fieber, Schwindel oder Schockzustände

auslösen. Die Beschwerden dauern unbehandelt zwischen 2 Tagen und 2 Wochen.

Bei Verdacht, dass die Beschwerden durch die Brennhaare von Eichenprozessionsspinnerraupen verursacht sein könnten, sollte man besser sofort zum Arzt gehen.

Schutzmaßnahmen vor der Raupe und ihren Brennhaaren

Maßnahmen bei Befall können u. a. sein:

  • Halten Sie sich nicht in befallenen Bereichen auf.
  • Sperren Sie befallene Bereiche ab.
  • Essen, trinken oder rauchen Sie nicht im befallenen Bereich.
  • Saugen Sie Gespinsternester vom Boden oder von einer Hebebühne aus ab.
  • Tragen Sie dabei eine Atemmaske FFP2 mit Ausatemventil und Korbbrille und einen Ganzkörperschutzanzug mit Kopfbedeckung.
  • Ziehen Sie sich geschlossenes Schuhwerk, z. B. Nitrilstiefel, und Schutzhandschuhe an.
  • Reinigen Sie nach dem Einsatz die PSA und das Einsatzfahrzeug.

Ausführliche Informationen zum sicheren Umgang mit der Raupe in der Forst- und Landwirtschaft bietet das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen in der Broschüre Frühlingszeit ist die Zeit des Eichenprozessionsspinners.

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