Transaktionsbezogene Netto-Margen-Methode (TNMM) – ABC IntStR

1 Systematische Einordnung

Die transaktionsbezogene Netto-Margen-Methode ("Transactional Net Margin Method" – TNMM) ist eine der beiden geschäftsvorfallbezogenen Gewinnmethoden der OECD. Geschäftsvorfallbezogene Gewinnmethoden untersuchen die erzielten Gewinnanteile bzw. Gewinnmargen, die mit bestimmten konzerninternen Geschäftsvorfällen erzielt werden, um Rückschlüsse auf die Fremdüblichkeit des Preises der konzerninternen Transaktionen zu ermöglichen.

2 Inhalt

Bei Anwendung der TNMM (OECD-Transferpricing-Guidelines, Tz. 2.64 ff.) wird die bei einer Geschäftsbeziehung mit einem verbundenen Unternehmen erzielte Nettogewinnspanne mit der Nettogewinnspanne, die das Unternehmen bei vergleichbaren Geschäften mit fremden Dritten erzielt hat (interner Vergleich) oder die unabhängige Unternehmen bei Geschäften untereinander unter vergleichbaren Bedingungen erzielt hätten (externer Vergleich), verglichen. Dazu muss der erzielte Nettogewinn (im Allgemeinen EBIT, Earnings Before Interest and Taxes) im Verhältnis zu einer geeigneten Bezugsgröße, z. B. Kosten, Umsatz oder Kapital, betrachtet werden.

Zur Ermittlung von Nettogewinnmargen fremder Dritter sind grundsätzlich Datenbankanalysen notwendig. Kommerzielle Datenbanken enthalten jedoch keine transaktionsbezogenen Daten, sondern i. d. R. die handelsrechtlichen Abschlüsse der Unternehmen. Es ist daher vor einer Analyse zu prüfen, ob auch aggregierte Nettomargen als Vergleich zu Geschäftsvorfällen des verbundenen Unternehmens herangezogen werden können. Die internationale Ansicht ist grundsätzlich, dass die Transaktionsbezogenheit als Anhaltspunkt beibehalten werden soll. Eine Zusammenfassung von Geschäftsvorfällen soll jedoch dann möglich sein, wenn die aggregierten Transaktionen der Vergleichsunternehmen mit den aggregierten kontrollierten Geschäftsbeziehungen des z...