Wenn die "Neue Rückenschule" den wissenschaftlichen Ansprüchen zur Prävention und Rehabilitation gerecht werden will, dann müssen die erwachsenen Menschen in ihrer Lebenswelt, am Arbeitsplatz, erreicht werden. Der Settingansatz der Weltgesundheitsorganisation (Ottawa Charta 1986) bedeutet, die Gesundheit "an jenen Orten zu fördern, an denen sie die alltägliche Umwelt erleben und erschaffen". Das Muskel-Skelett-System unterliegt bei körperlicher Arbeit – je nach Tätigkeit – unterschiedlichen Belastungen. I. d. R. führen Belastungen zu funktionellen Anpassungen an diese Belastungen. Sind die Belastungen jedoch unfunktionell bzw. unergonomisch, einseitig, zu hoch oder zu niedrig, so können sie zu akuten und chronischen Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems führen.

Fast die Hälfte aller Erwerbstätigen (42,5 %) klagt lt. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) über Rückenschmerzen, oft in Kombination mit Schulter- und Nackenbeschwerden (46,2 %). Sie verursachen rund 21,7 % aller betrieblichen Ausfalltage. Ein multimodaler Ansatz zur "Förderung der Rückengesundheit am Arbeitsplatz" sollte Verhalten und Verhältnisse miteinander vernetzen:

 
Verhältnisprävention Verhaltensprävention
Ergonomische Maßnahmen Unterweisungen
Arbeitsorganisatorische Maßnahmen Aufklärungs-, Beratungsangebote
Erhöhung des Handlungsspielraums Rückenschule, Wirbelsäulengymnastik
Abbau autoritären Führungsstils betriebliche Sportangebote
Verbesserung der Kommunikation im Unternehmen Pausengymnastik
Personalentwicklung Stressbewältigungs- und Entspannungskurse
Mitarbeiterbeteiligung Auszubildendenschulungen

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Personal Office Platin. Sie wollen mehr?


Meistgelesene beiträge