Jahreswechsel 2025/2026: Arbeitsrechtliche Änderungen / 2.2.4 Auskunftspflichten gegenüber Arbeitnehmern

Nach Art. 6 der Richtlinie sind Arbeitgeber verpflichtet, ihren Arbeitnehmern Informationen darüber, welche Kriterien für die Festlegung ihres Entgelts, ihrer Entgelthöhen und ihrer Entgeltentwicklung verwendet werden, in leicht zugänglicher Weise zur Verfügung zu stellen. Auch hierbei handelt es sich um eine "Bringschuld" des Arbeitgebers.

Nach Art. 7 besteht ein Auskunftsrecht, das weit über das in §§ 10 ff. EntgTranspG geregelte Auskunftsrecht hinausgeht.

Arbeitnehmer haben danach das Recht, Auskünfte zu verlangen und in schriftlicher Form zu erhalten über

• ihre individuelle Entgelthöhe (Bruttojahresentgelt und das entsprechende Bruttostundenentgelt Art. 3 Abs. 1b) und
• die durchschnittlichen Entgelthöhen, aufgeschlüsselt nach Geschlecht und für die Gruppen von Arbeitnehmern, die gleiche Arbeit wie sie oder gleichwertige Arbeit verrichten.

Anders als derzeit in §§ 10 ff. EntgTranspG geregelt, ergibt sich aus Art. 7 der Richtlinie:

• Der Auskunftsanspruch besteht unabhängig von der Betriebsgröße,
• die Auskunft betrifft das Durchschnittsentgelt, nicht den Median,
• keine Begrenzung auf dieselbe Tarifgruppe, sondern maßgeblich ist die jeweils gleichwertige Arbeit,
• keine Mindestgröße der Vergleichsgruppe erforderlich,
• keine Begrenzung der Häufigkeit der Auskunft.

Die Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, die Auskünfte über ihre Arbeitnehmervertreter zu verlangen und zu erhalten oder die Informationen über eine Gleichbehandlungsstelle (Antidiskriminierungsstelle) anzufordern und zu erhalten.

Die Arbeitgeber müssen die Auskünfte spätestens innerhalb von 2 Monaten ab dem Tag, an dem der Antrag gestellt wird, zur Verfügung stellen.

Sie informieren alle Arbeitnehmer jährlich über ihr Recht, diese Auskünfte

1. zu erhalten und
2. über die Schritte, die der Arbeitnehmer unternehmen muss, um dieses Rec...