Herr Fettke, wenn von künstlicher Intelligenz die Rede ist, wird oft zwischen starker und schwacher KI unterschieden. Wovon sprechen wir, wenn wir über KI sprechen?

Peter Fettke: Ich unterscheide zwischen der engen und der generellen KI. Eine enge Auffassung von KI ist die Vorstellung, dass eine Maschine eine bestimmte Aufgabe ausführt, die ein Mensch mithilfe von Intelligenz lösen kann – zum Beispiel Schach spielen oder Bilder erkennen. Die universelle oder generelle KI hingegen kann nicht nur eine bestimmte Aufgabe lösen, sondern sie bildet die komplette menschliche Intelligenz nach. Von so einer universellen KI sind wir noch weit entfernt.

Sprechen wir also über die enge KI und welche Anwendungen es dafür in der Steuerbranche gibt.

Hier möchte ich nochmal spezifizieren. Von John McCarthy, einem der Gründerväter der KI-Forschung, gibt es den schönen Ausspruch, dass eine Technologie nur so lange den Namen KI trägt, so lange sie noch nicht funktioniert. Schachcomputer, Navigationssysteme, Software zur optischen Texterkennung und Extraktion von Informationen aus Dokumenten oder Bildern – das alles sind Beispiele für Technologien, die auf Forschungsergebnissen der künstlichen Intelligenz beruhen, die aber gar nicht mehr als solche wahrgenommen werden.

Das heißt, künstliche Intelligenz trägt viele Namen.

Es ist ein ganzes Bündel an Technologien. Manche davon können rein quantitative Daten verarbeiten andere werten Text- oder Bilddaten aus. Diesem Bündel an Technologien stehen die unterschiedlichen Aufgaben einer Steuerabteilung gegenüber. Bei den operativen Steueraufgaben trifft man zum Beispiel auf Massendaten, die mit KI-Technologien wie Big Data Analytics oder Process Mining analysiert werden können.

Das ist nur ein Ausschnitt aus dem Produkt Haufe Steuer Office Excellence. Sie wollen mehr?

Anmelden und Beitrag in meinem Produkt lesen


Meistgelesene beiträge